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Großer Torwart, außergewöhnlicher Mensch – zehn Jahre nach Robert Enkes Tod

Jan Paersch
Autor für taz, NDR, DLF, Jazz Thing und andere
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Jan PaerschFreitag, 08.11.2019

Der Journalist/Autor Ronald Reng schreibt über Robert Enke:

Sein Selbstmord an diesem frischen Herbstabend vereinte ­Menschen, die ihm nahe waren, und Leute, die seinen Namen nie zuvor gehört hatten, in jenem Zustand, wenn man sich innerlich roh, wie aufgerissen fühlt. In den Tagen danach grenzte die An­teilnahme oft an Hysterie; dass in London die Times Robert Enke die halbe Titelseite widmete, in China das Staatsfernsehen in den Hauptnachrichten berichtete...

Robert Enke, gestorben am 10. November 2009, war nicht nur ein grandioser Keeper, er war auch ein außergewöhnlicher Mensch. Das deutet die gepiqte NDR-Doku an, die auch Psychiater und Freunde zu Wort kommen lässt. Deutlicher wird es allerdings in Ronald Rengs brillantem "Ein allzu kurzes Leben", das detailliert und poetisch vom Leben des Nationaltorwarts erzählt (noch besser: das Hörbuch mit Matthias Brandt). In Post-Relotius-Zeiten betrachtet man ein solches Buch zwar kritischer (woher weiß Reng, dass Enkes Wangen bei einer Vertragsunterzeichnung gerötet waren?), dennoch ist die Biografie das bewegende Porträt eines hochsensiblen Menschen, das so nur ein Freund schreiben konnte. "Wären die Umstände nicht so traurig, müsste man die Kombination von Schreiber und Beschriebenem einen Glücksfall nennen", urteilte die ZEIT.

Enke nahm lieber einen Karriereknick hin, als bei einem Verein zu spielen, dessen Fans ihn anfeindeten. Selbst zu direkten Konkurrenten um die Torwartposition war er mitfühlend. Er nahm Straßenhunde auf und engagierte sich mit seiner Frau für Tierschutz. Zum Geburtstag schenkte er ihr ein 104-zeiliges Gedicht.

Die NDR-Dokumentation ist auch ein Weckruf: eine Klinikeinweisung hätte Robert Enke vielleicht gerettet. Viele hätten geglaubt, Enke habe sein Leben nicht mehr ausgehalten, schreibt Reng. Jedoch: "Die meisten depressiven Menschen, die einen Selbstmordversuch begehen, wollen nicht sterben. Sie wollen nur, dass diese Finsternis endlich verschwindet, die ihre Gedanken bestimmt."

Großer Torwart, außergewöhnlicher Mensch – zehn Jahre nach Robert Enkes Tod

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