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Pop und Kultur

Gegen das Vergessen und die Geringschätzung: Pop aus der DDR

Fabian Peltsch
Musikjournalist

Fabian Peltsch lebt und arbeitet in Peking und Berlin und schreibt regelmäßig für Rolling Stone, Musikexpress, Mint, China Table, RADII, Fluter und die Berliner Morgenpost. Er interessiert sich vor allem für globale Popkultur-Perspektiven jenseits von World-Music-Klischees.

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Fabian PeltschMittwoch, 07.10.2020

31 Jahre nach dem Mauerfall wird die Musik der DDR noch immer auf eine Handvoll Lieder und einige Künstler wie die Puhdys, Karat, Wolf Biermann oder City reduziert. Dass die Popkultur des Ostens viel reichhaltiger war, als uns hartnäckige Klischees glauben machen, zeigt diese Reportage, die mein Rolling-Stone-Kollege Max Gösche vergangenes Jahr zum 30. Mauerfall-Jubiläum aufgeschrieben hat. In der Einleitung schreibt er:

Die Zeit ist reif, um Leute zu Wort kommen zu lassen, die sich jenseits der üblichen Verdächtigen aus der Umklammerung der „Fürsorgediktatur“ gelöst haben. Gegen das Vergessen und die Geringschätzung.

Gösche, der in Halle geboren und aufgewachsen ist, hat für seine Geschichte monatelang recherchiert, hat Ost-Konzerte und alte DDR-Jazzkeller besucht und vor allem viele Gespräche geführt mit Bands und Musikern, die ihren persönlichen, oft tragischen Blick auf das Vermächtnis der DDR und ihre Popkultur mit ihm teilten. Unter ihnen Pankow, Uschi Brüning, Bettina Wegner und der als Stasi-Spitzel verdächtigte Günther Fischer, der mit Manfred Krug in den 70er-Jahren vier fantastische Alben aufgenommen hat ("als würden Adriano Celentano und Ray Charles Gedichte von Wilhelm Busch vertonen"). 

Man erfährt in dem Artikel viel über den schweren Stand der DDR-Musiker, über ihre hart erkämpften Freiräume und die trostlose Situation nach der Wende: 

So wie die Treuhand die Betriebe der DDR abwickelt, wird die ostdeutsche Musikszene abgewickelt, getreu dem neoliberalen Mantra „Der Markt regelt das schon“. Der Markt regelt es so, dass kaum Konkurrenz für den Westen übrig bleibt. (...) Schnell wird das mediale Bild einer Nation voller Kollaborateure heraufbeschworen. Heute muss man konstatieren: Wer die Musiker der DDR pauschal als Stasi-Handlanger kriminalisiert, redet am Ende genau den Funktionären das Wort, die gern jeden schöpferischen Alleingang im Keim erstickt hätten.

Neben den sehr schönen Foto-Porträts von Friederike Göckeler gibt es zum Text noch eine Liste mit den "besten Ostrock-Platten". Für einen westdeutsch sozialisierten Hörer wie mich wirkt die Musik von Holger Biege, Lift oder Rockhaus als bekäme man Besuch aus einem deutschen Pop-Paralleluniversum, das immer da, aus unerfindlichen Gründen aber nicht zugänglich war. Viele der Platten sind heute vergriffen und wurden nie neu aufgelegt. 

Auch deshalb: Spannende Zeitreise und ein wichtiger Text für die Nachwelt.

Gegen das Vergessen und die Geringschätzung: Pop aus der DDR

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