Es fällt mir nicht leicht, in diesen Tagen etwas Leichtes zu piqen, aber vielleicht bietet diese aktuelle Folge des Slate Culture Gabfest dem einen oder anderen ein bisschen Eskapismus. Wie jeder Gesprächspodcast hat auch das Gabfest mit den Jahren diverse Traditionen herausgebildet – und dazu gehört der "Summer Strut". Weil Co-Moderatorin Julia Turner vor vielen Jahren einmal die Hörer:innen dazu aufgefordert hatte, ihr Songs zu schicken, zu denen man gut die Straße hinunterspazieren kann, gibt es jetzt jedes Jahr eine Sendung, in denen die drei Moderator:innen ihre Lieblingssongs unter den Einsendungen vorspielen und diskutieren. (Dieses Jahr leider ohne Turner, die aktuell in der Babypause ist.)

Die wilde Mischung aus Stilen und Epochen, die sich unter den Einsendungen findet, gepaart mit der Filterung durch die persönlichen Vorlieben der Panelist:innen macht dieses Sendungskonzept so besonders. Hier gibt es eben nicht die "besten" Songs, wie von führenden Musikjournalist:innen ausgewählt, sondern ein kleines persönliches Paket, bei dem es aber jedes Jahr ein paar Kleinode zu entdecken gibt. Damit das Ganze nicht völlig in Beliebigkeit abdriftet, ist immer Chartnerd Chris Molanphy (vom fantastischen Hit Parade Podcast) mit dabei, der die Songs historisch und stilistisch einordnet.

Mit Molanphy diskutiert die Runde zu Beginn der Sendung auch noch traditionell, was in diesem bizarren Jahr der "Song of the Summer" ist und ob das Konzept überhaupt noch trägt. Dabei geht es auch ausführlich um die Dynamik, die die Fans der koreanischen Band BTS mit wiederholten CD-Käufen in die US-Popcharts gebracht haben.