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Diese Mai-Highlights von Netflix und Amazon bleiben im Kopf

Benjamin Freund
News Editor / Redakteur bei LinkedIn News

Studierter Medienwissenschaftler & Kulturjournalist. Fest für LinkedIn News, frei für dpa, Tagesspiegel, Monopol, shelfd & Galore. Vorher unter anderem bei ze.tt, DLF Nova, Deutsche Welle, Berliner Zeitung & Musikexpress.

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Benjamin FreundDienstag, 16.06.2020

Netflix

All Day and a Night [Trailer] [Stream]

Ashton Sanders ("Moonlight") schleppt seinen Charakter, den Afroamerikaner Jah, über die Asphalte Oaklands. Vorbei an Gartenzäunen dringt der Junge tief in eine Nachbarschaft ein. Als er sein Ziel erreicht, steht er mit erhobenem Revolver vor einer Kleinfamilie. "Die Sklaverei hat Schwarzen Überleben beigebracht, aber nicht, wie man lebt – und das geben wir einander weiter", sagt Jah irgendwann. Das Zitat wird zum traurigen Mantra der Millieustudie. Die erzählt von der Kindheit des jungen Jahkor bis hin zu dessen Verhaftung.

Mit seiner trägen, tranceartigen Ästhetik und verschachtelten Struktur liefert „All Day and a Night“ ein markantes Äquivalent zum Emo-Rap der Gegenwart. Dessen Blütezeit ist angesichts pandemischer Ungleichheit – Corona trifft die schwarze Bevölkerung der USA besonders hart – wohl noch lange nicht vorbei.

I'm no longer here [Trailer] [Stream]

Um den 17-Jährigen Ulises aus Monterrey (Mexiko) spinnt sich eine Subkultur, die sich nach der kolumbianischen Musikrichtung "Cumbia" sehnt. Zu einer heruntergepitchten Interpretation des Stils dreht und windet Ulises seinen Körper gern über Tanzflächen. Neben dem Breakdance zeigt I'm no longer here das Scheitern von Mexikos Regierung im Kampf gegen die Drogenkartelle. Diesem Sumpf versucht auch Ulises zu entkommen. Sein Ziel: New York City.

„I'm No Longer There“ ist eine Migrationsgeschichte mit umgekehrten Vorzeichen: Die Sehnsucht gebührt diesmal nicht den USA, sondern der unerreichbaren Heimat Mexiko. Von Integration will Frias nicht erzählen.

Gerichtsverfahren in den Medien [Trailer] [Stream]

"Die Medien" als vierte Gewalt? Die Wirkungsmacht von Schlagzeilen und Blitzlichtgewitter bei Justizverfahren erklärt diese Doku. Unbedingt auch in die Podcastfolge von journalistenfilme.de und Dobrila Kontić reinhören!

Jeder Prozess findet zweimal statt. Über Schuld und Unschuld befindet letztendlich die Jury im Gerichtssaal. Verhandelt wird der Fall jedoch vorab im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit. Die öffentliche Meinung nimmt nicht nur Einfluss, die öffentliche Meinung ist ein Stimmungsbarometer. Anwälte erfahren auf diesem Wege, was die Menschen über den Fall denken, und können so Strategien erarbeiten, die auf die Beeinflussung der Jury abzielen.

Snowpiercer (Staffel 1) [Trailer] [Stream]

Ein Panzer-Zug donnert mit Karacho durch die Eiswüste. Die Insassen, zerteilt in Arm und Reich, gehen sich an die Gurgel. Bei dem Gedanken, die Deutsche Bahn könnte im Zuge des Klimawandels ihr Klassensystem ein mal so radikalisieren, wird einem ganz bange. Den Klassenkampf im "Snowpiercer" gab es schon 2013 bei Bong Joon-ho zu sehen. Erschütternd anzuschauen ist das nun auch in Serie. An die Prägnanz des Urwerks reichen fünf Folgen nicht ganz heran. Grund genug, das Original zu feiern.

Wo Bongs Bilder in der "Snowpiercer"-Kinoversion bis zum Bersten aufgeladen sind mit Lust an der Übertreibung, am Grenzgang und am uneindeutigen Spiel mit Bedeutung, wo also der Stil selbst zum narrativen Raum wird, der sich stetig weitet und ändert, klappert die Serie Plot-Points ab und macht diverse Parallelhandlungen auf, die alle in die Ideenwüste führen.

Amazon

Und der Zukunft zugewandt [Trailer] [Stream]

1952. Die junge Frau Antonia Berger kommt vom Gulag in die DDR. In Ostdeutschland hat sie mit einer Verschwiegenheitserklärung zu kämpfen.

Allzu oft wird der Arbeiter-und-Bauern-Staat als ein schräges Designexperiment mit merkwürdigen Ersatzprodukten exotisiert. Bernd Böhlich und seinem Kameramann Thomas Plenert aber gelingt etwas höchst Plausibles: Sie zeigen die DDR als eine Welt, die heute nur noch Zitat sein kann, achten dabei aber darauf, dass die Gebäudefronten, die Innenräume, die Ausstattungsdetails noch etwas von den utopischen Ansprüchen der Zeit erkennen lassen, in denen sich dann aber immer wieder grobschlächtige Ideologie breitmachte.

Upload (Staffel 1) [Trailer] [Stream]

Wie sieht das Paradies als Datensimulation aus? Wunderbar grauenhaft, sagt uns die Serie Upload. Hier wird Nathans Seele nach einem Unfall ins Jenseits gebeamt.

Zudem ist Nathans Gefangenschaft inklusive seiner Abhängigkeit von einer kapriziösen Diva in Zeiten der Coronavirus-Quarantäne unerwartet zeitgemäß. Ja, sagt Daniels, die herrschenden Umstände setzten seine vor allem als Eskapismus konzipierte Comedy womöglich in ein neues Licht: „Die Überwindung des Todes durch die Wissenschaft und die Liebe gewinnt vielleicht im Licht der Krise eine gewisse Eindringlichkeit.“
Diese Mai-Highlights von Netflix und Amazon bleiben im Kopf

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