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Pop und Kultur

Die Sonne in seinen Händen — der Pianist Lubomyr Melnyk und seine endlosen Klavierkaskaden

Tino Hanekamp
Autor

Tino Hanekamp war Journalist und Musikjournalist, hat in Hamburg zwei Musikclubs gegründet (Weltbühne, Uebel & Gefährlich), einen Roman geschrieben (‚So was von da‘) und unlängst ein Buch über Nick Cave ('... über Nick Cave'). Er lebt im Süden Mexikos.

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Tino HanekampDienstag, 07.06.2016

Lubomyr Melnyk ist ein ukrainischer Komponist und Pianist, der vor Jahrzehnten von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt eine neue Art Musik erfunden hat: die Continuous Music. Es sind keine Kompositionen im eigentlichen Sinne, sondern improvisierte, scheinbar endlose Klavierkaskaden, die auf den Hörer prasseln wie Regen, die ihn umfließen wie ein Fluss. Eine chaotische und doch harmonische Musik von beinahe brutaler Zärtlichkeit, ein einziges Seufzen, Beben, Suchen, Schweben, das an die Minimal Music von Komponisten wie Steve Reich, Philip Glass und Michael Nyman erinnert, aber ausufernder ist, romantischer und radikaler in ihrer Grenzenlosigkeit. So einzigartig und erstaunlich wie diese Musik ist auch die Geschichte dieses Mannes. Von der Klassikszene jahrzehntelang ignoriert, wurde er hierzulande von seinen Kollegen und Kindern im Geiste Hauschka und Nils Frahm entdeckt und auf den richtigen Bühnen ins richtige Licht gesetzt. Sein jüngstes Album "Illirion" erscheint nun bei Sony Classical. Er gab zwei umjubelte Konzerte im Hamburger Golem, und die Kunde von diesem Mann und seinem Werk zieht immer weitere Kreise. Melnyks Mission: „Den Menschen die Freude an der Schönheit auch in moderner Musik zu geben." Seine größte Angst: Dass es diese, seine Musik, die Continuous Music, nach seinem Tode nicht mehr geben wird. Möglich ist das, denn um so zu spielen, wie er es tut, braucht es enorme Meisterschaft und eine Art transzendentale Versenkung. „Es geht darum, in teilweise sehr schnellem Spiel - bis zu 19 Anschläge per Hand in der Sekunde - ununterbrochene Klangwellen auszusenden. Diese Wellen überlagern sich und erzeugen einen Zustand, der nur schwer zu erklären ist." Wenn er spielt, fühle er sich wie ein Adler, der fliegt, wie eine Antilope, die rennt, als habe er die Sonne in seinen Händen, die vier Winde, Wirbelstürme, Eis und Schnee. Wer Lubomyr Melnyk kennen lernen möchte, dem sei dieser Kurzfilm empfohlen:

Die Sonne in seinen Händen — der Pianist Lubomyr Melnyk und seine endlosen Klavierkaskaden

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Kommentare 1
  1. Frederik Fischer
    Frederik Fischer · vor fast 8 Jahre

    Noch nie gehört. Was für eine Schande. Ganz großartige Empfehlung. Vielen Dank!

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