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Pop und Kultur

‚Deadlines‘ – beste neue deutsche Serie

Tino Hanekamp
Autor

Tino Hanekamp war Journalist und Musikjournalist, hat in Hamburg zwei Musikclubs gegründet (Weltbühne, Uebel & Gefährlich), einen Roman geschrieben (‚So was von da‘) und unlängst ein Buch über Nick Cave ('... über Nick Cave'). Er lebt im Süden Mexikos.

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Tino HanekampMittwoch, 14.07.2021

Vier Freundinnen um die 30 fahren ihr Leben gegen die Wand und haben Spaß dabei. Die Zuschauer auch. Ist nämlich alles sehr lustig. Irre gut geschrieben, ein Gag jagt den nächsten, vor lauter Metaebenen und Satzgirlanden will man ständig zurückspulen. Und es wird niemand geschont, der Tagesspiegel nennt ‚Deadlines‘ "eine erfrischend boshafte und politisch unkorrekte Dramedy-Serie". Außerdem: absolute Frauenpower. Typen kommen hier nur als Deppen vor. Die vier "Goldstein Girls" haben zwar auch nichts im Griff, sprühen dabei aber vor Konfrontationslust, Schlagfertigkeit und Sisterhood (Tolle Schauspielerinnen auch!), dass man denkt: So eine Selbsthilfegruppe hätte ich auch gerne. Man guckt ihnen auf jeden Fall gerne zu und kommt aus dem Grinsen nicht raus. (‚Man‘ meint in diesem Fall alle, die noch nicht zu alt sind, kopf- und herzmäßig, und bei einem bisschen Vulgärsprachendauerfeuer nicht gleich vom Sofa kippen.) Frauen werden ‚Deadlines‘ lieben, Männer können auf jeden Fall eine Menge lernen. Und für deutsche Comedy-Verhältnisse kommen die acht ca. 20-minütigen Folgen mit erlösend wenig Kalauern aus. Der Witz und die Tragik liegen hier vor allem in der Auseinandersetzung mit dem eigenen, vor sich hinerodierenden Lebensentwurf und der Welt.

ZDFneo startet mit ‚Deadlines‘ eine Reihe von Comedy-Serien. Die ersten Rezensionen feiern die Show, nur ein Redakteur von der Frankfurter Rundschau befindet: "die vier Hauptfiguren [lassen] keine individuell maßgeschneiderte Sprache erkennen, irritieren vielmehr durch abrupte Wechsel von einem hochgestochenen Idiom in die insgesamt dominierende Vulgarität." Ja nu! Damit sich das Schmuckstück nicht versendet bzw. im Überangebot untergeht, hier der Hinweis.

‚Deadlines‘ – beste neue deutsche Serie

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Kommentare 4
  1. Norbert Simon
    Norbert Simon · vor fast 3 Jahre

    »Freundinnen … fahren ihr Leben gegen die Wand … boshafte und politisch unkorrekt … Typen kommen hier nur als Deppen vor« = „sehr lustig“. So einfach ist das also.

    »erlösend wenig Kalauer« – was sind denn im übertragenen Sinne „nur Deppen“ oder „Frauen fahren ihr leben an die Wand“? (Kalauer lt. Wikipedia »Flachwitz oder Plattwitz«)

    Die Serie basiert demnach auf zwei „Dauerkalauern“: Frauen sind zu blöd für Erfolg und Kerle sind sabbernd doof, dazu noch ein bisschen derb und „politisch unkorrekt“. Konzept aus den 1980ern, s. »Eine schrecklich nette Familie« ( https://de.wikipedia.o... )

    Ich habe mal in Folge 1 reingeschaut. Für »ein Gag jagt den nächsten« ist es ziemlich lahm. Die mit Plattitüden durchsetzen Dialoge sind – zumindest für mich – eher ermüdend als „witzig“. Womöglich bin ich einfach „zu wach“ dafür. Oder zu nüchtern.

    „Witzig“ liegt halt wie sooft im Auge des Betrachters. Im Vergleich zum übrigen Angebot mag das ein Fitzelchen „besser“ sein. Im Notenspektrum ist „ausreichend“ durchaus besser als „ungenügend“. Aber immer noch weit weg von „gut“ oder „sehr gut“.

    Was mir an dem Ganzen zumindest ein Lächeln ins Gesicht geschrieben hat war die Sorge, man könne vom »Vulgärsprachendauerfeuer … vom Sofa kippen«. Wen das ereilt, hat offenbar noch nie RAP gehört.

    1. Tino Hanekamp
      Tino Hanekamp · vor fast 3 Jahre

      Sie haben in die 1. Folge „mal reingeschaut“ und das hat Sie dann sogleich zu diesem Kommentar animiert? Da haben die Serienmacherinnen wohl ein paar Triggerwarnungen vergessen. Und wer ist denn RAP? Der Bruder von BAP? Sorry, kleiner Flachwitz … Aber im Ernst, wie schon gesagt: Ist halt nicht für jeden, die Serie! Und ja auch nur ne Serie, ne?!

    2. Norbert Simon
      Norbert Simon · vor fast 3 Jahre

      @Tino Hanekamp Wenn ich davon ausgehe, dass die „Teaser“ für Serien normalerweise alles auch nur annähernd „Spezifizierende“ verdichten und der beim ZDF angebotene eigentlich alles außer Neugier weckend war, ist „in Folge 1 schauen“ m.E. schon weit mehr, als ich es üblicherweise tue (Ich räume ein – dieser Hinweis fehlte).

      Doch offenbar haben Sie den Kern meiner Aussage überlesen: Die Idee des „drüber“ ist weder neu, noch ist sie hier sonderlich gelungen. Die „alten“ Serien, die darauf basier(t)en, sind diesbezüglich „effizienter“.

      Bei Folgen < 30 Minuten sollten die ersten 5-10 Minuten (irgendwo dazwischen habe ich aufgegeben) wenigstens EINEN „Schenkelklopfer“ enthalten, der mich – nach einer solchen Anmoderation von Ihnen – motiviert, auf den nächsten zu hoffen.

      Keine Ahnung, wie viele (oder welche) Folgen Sie sich ansehen mussten, damit Sie zu Ihrer Begeisterung gelangen konnten. Da „Zeit“ jedoch die wertvollste Ressource überhaupt ist, erscheint es mir durchaus gerechtfertigt, nach einem „mal reingeschaut“ zu einem anderen Urteil als dem Ihren zu kommen.

      Wobei ich sogar eingeräumt habe, dass es „im Auge des Betrachters“ liegt – Sie jedoch unterstellen, es seien „Triggerwarnungen“ nötig, um etwas „lustig“ zu finden.

      Betrachten Sie meinen Kommentar doch bitte als „Triggerwarnung“ für Leute, die diesbezüglich eine andere Erwartungshaltung haben – zumindest nach so einer Jubel-Rezension.

    3. Tino Hanekamp
      Tino Hanekamp · vor fast 3 Jahre

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