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Pop und Kultur

Cringe-Fest Kunstwelt: Die Comic-Reihe "Wendy"

Fabian Peltsch
Musikjournalist

Fabian Peltsch lebt und arbeitet in Peking und Berlin und schreibt regelmäßig für Rolling Stone, Musikexpress, Mint, China Table, RADII, Fluter und die Berliner Morgenpost. Er interessiert sich vor allem für globale Popkultur-Perspektiven jenseits von World-Music-Klischees.

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Fabian PeltschSamstag, 19.09.2020

Bei uns denkt mancher vielleicht noch an Pferde, wenn von "Wendy"-Heften die Rede ist. Die bekannteste "Wendy"-Reihe in den USA und Kanada stammt momentan von dem aus Toronto stammenden Comic-Zeichner Walter Scott. Der Illustrator mit dem wallenden Haar arbeitet darin seine Zeit an der Kunsthochschule und seine ersten Schritte als freischaffender Künstler auf. Die Figur Wendy, die beim Versuch, von ihrer Arbeit zu leben, immer wieder von Alkohol, Boys und mangelndem Selbstvertrauen aus der Bahn geworfen wird, basiert ebenso auf ihm wie die Figur des Screamo, ein nihilistisches Party-Animal mit dem Gesicht von Edward Munchs' Schrei. 

Eben ist "Wendy, Master of Art", der dritte Band der Reihe, erschienen, in dem die Heldin sich nach ihrem Abschluss als Kunstlehrerin versucht. Unsicher und überheblich zugleich ist Wendy dabei für ebenso viele Cringe-Momente gut wie ihre von sich selbst besessenen Kunststudenten. Auch die Berliner Clubkultur und die Kunst-Snobs der Stadt bekommen in "Wendy" ihr Fett weg. 

Der knapp 300-seitige Graphic Novel ist eine ausdrucksstark gezeichnete Satire über die Kunstwelt in der Tradition von Dan Clowes' "Art School Confidential", die es jedoch nicht dabei belässt, sich über deren pretentiousness auszulassen. Wendy bleibt wie alle anderen Charaktere menschlich, ihre Suche nach einer künstlerischen Stimme und einem Platz im Leben wird von Scott empathisch erzählt. Auch wirft der Comic einige grundsätzliche Fragen auf, etwa über die Natur "authentischer Kunst", die verzerrten Erwartungen des Marktes und der wie selbstverständlich verinnerlichte Druck zur Selbstausbeutung.  

In einer Rezension für den New Yorker, für den Scott auch eine lustige Corona-Serie zeichnete, schreibt die Kultur-Journalistin Naomi Fry: 

Scott manages a rare thing: the sharpness of his satire doesn’t preclude a realistic rendering of personhood, and the seeming flatness opens up, at every turn, to a depth of feeling. (....) What will our heroine do next? Will she triumph, or, at the very least, develop into a progressively less disastrous adult? The ridiculousness, however, is part of the point, and goes hand in hand with the freedom—both nightmarish and exhilarating—of playing in the studio, exploring the stupidity and glory of one’s own solitary, self-indulgent practice.

Einen Einblick in Scotts' Werk findet man online auf seinem nicht mehr ganz aktuellen Tumblr-Blog, in dieser CBC-Kurzdoku oder in diesem ausführlichen Interview mit Vice. Eine Ausstellung seiner Werke inklusive animierter Videos ist derzeit in der Berliner Galerie Ashley zu sehen. 

Cringe-Fest Kunstwelt: Die Comic-Reihe "Wendy"

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