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Pop und Kultur

Anarchy in the desert: Doku über die Erfindung des Stoner Rock

Fabian Peltsch
Musikjournalist

Fabian Peltsch lebt und arbeitet in Peking und Berlin und schreibt regelmäßig für Rolling Stone, Musikexpress, Mint, China Table, RADII, Fluter und die Berliner Morgenpost. Er interessiert sich vor allem für globale Popkultur-Perspektiven jenseits von World-Music-Klischees.

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Fabian PeltschSonntag, 10.06.2018

Selten kann man den Ort der Entstehung von Musik so sehr vorm inneren Auge auferstehen lassen, wie beim Hören von Stoner-Rock: Die Hitze dröhnt, die Landschaft flimmert, die Zeit scheint in der brütenden Sonne bleiern und gedehnt. Seinen Ursprung nahm das auch Desert-Rock genannte Genre in Palm Springs, im Herzen des kalifornischen Coachella-Valleys, wo die Temperaturen im Sommer schon mal 50°C erreichen. Hier fanden die legendären Desert-Sessions statt, hier nahmen Bands wie Kyuss ihre ersten Alben auf, hier legten die Queens of The Stone Age den Grundstein für ihre internationale Karriere. Die Geschichte der brodelnden Stoner-Rock-Ursuppe erzählt der deutsche Filmemacher und Maler Jörg Steineck in seiner eineinhalbstündigen Doku "Lo Sound Desert" nach. 

Alles begann Ende der Siebzigerjahre. Auch in Palm Springs suchte die Jugend ein Ventil im Punk, hatte es in dem Kurort aber aus verschiedenen Gründen schwerer als anderswo. Stars wie Frank Sinatra hatten die Stadt mit ihrer Entourage zur Rock'n'Roll-freien Zone gemacht. Bei jedem Punk-Konzert zog die Polizei in kürzester Zeit den Stecker. Ja selbst das Klima spielte nicht mit, wie sich Nick Nava von der Band Solarfeast erinnert:

Das ganze Zeug, Mascara und Haarspray, das du dir als Punk ins Gesicht und die Haare schmierst, schmilzt in der Sonne und brennt dann furchtbar in den Augen.

Die Folge: Die Punkszene versandete – sprichwörtlich: Mit Stromgeneratoren zogen sich die Bands in die Wüste zurück und überließen sich dort ausufernd der Weite und Gesetzlosigkeit. Das trockene, erdige Element des Grunge, das den Alternative-Rock der 90er prägte, hat auch hier seinen Ursprung.

"A chapter on rock music" lautet der Untertitel des Films, der alle wichtigen Helden der Szene, auch die vergessenen, zu Wort kommen lässt. Es mag tatsächlich nur ein winziges Kapitel der Rockgeschichte gewesen sein, aber es ist ein spannendes, das im Gegensatz zu den meisten anderen noch nicht tausendmal erzählt wurde. 
Anarchy in the desert: Doku über die Erfindung des Stoner Rock

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Kommentare 5
  1. Florian Schairer
    Florian Schairer · vor fast 6 Jahre

    Cool. Danke.

  2. Frederik Fischer
    Frederik Fischer · vor fast 6 Jahre

    Selten hab ich mich so über eine Doku gefreut. Vielen Dank für den Hinweis!

    1. Fabian Peltsch
      Fabian Peltsch · vor fast 6 Jahre

      Es gibt auf der Seite noch eine weitere, die ein bisschen rasanter sein soll: „Desert Age: A Rock and Roll Scene History“

    2. Frederik Fischer
      Frederik Fischer · vor fast 6 Jahre

      @Fabian Peltsch Endlich durch. War dann doch etwas enttäuschend. Der Film mäanderte ohne große Struktur vor sich hin. War trotzdem schön, die Gründungsväter (Frauen kommen überhaupt nicht vor) erzählen zu hören.
      Desert Age finde ich weder auf der Seite, noch sonst im offenen Netz. Hast du vielleicht einen Link für mich?

    3. Fabian Peltsch
      Fabian Peltsch · vor fast 6 Jahre

      @Frederik Fischer @Frederik Fischer Ja, es ist definitiv das Werk eines Fans, der offenbar alles unterbringen wollte, was er gefilmt hat. Fand ich aber sogar angenehm, an einem langen Sonntagnachmittag mit Pausen. Die andere Doku soll dagegen eher "Vice Style" sein. Leider ist der Link von der Seite verschwunden. Bei Amazon kann man ihn für 3,99 ausleihen.

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