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Medien und Gesellschaft

Wohin Polizeigewalt führen kann: Los Angeles im Jahr 1992

Mohamed Amjahid
Buchautor und Journalist

Reporter, Kurator, Autor für deutsche und internationale Medien. Studium der Politikwissenschaft/Anthropologie. Themen: Weiße Mehrheitsgesellschaft, MENA, Autokratien, Kapitalismuskritik, Feminismus und kritische Theorie.

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Mohamed AmjahidSamstag, 08.01.2022

Vor rund 30 Jahren ging eins der ersten Videos viral, das eindeutig Polizeigewalt dokumentierte. Millionen von Menschen sahen das Video, lange bevor das Internet überhaupt in der Breite verfügbar war.

Als im Frühjahr 1991 vier weiße Beamte in Los Angeles den Schwarzen Rodney King hemmungslos niederknüppelten, ihn entmenschlichten, auf ihn am Boden eintraten und ihn so für immer zeichneten, wussten sie nicht, dass ein Nachbar eine riesige TV-Kamera in die Hand nahm und die brutale Szene aus seinem Haus filmte.

Wenige Monate später – und obwohl dieses Video Beweis genug war, dass systemisch etwas mit der Polizei nicht stimmt – wurden die vier Polizisten von einer Jury freigesprochen. Was darauf folgte, sollte Los Angeles bis heute prägen:

Viele Schwarze Menschen sahen im Freispruch einen weiteren Beweis, dass ihre Leben in diesem System nicht viel wert sind, dass Polizei, Politik und Justiz Gerechtigkeit nur für Weiße sprechen und praktizieren. Also wollten es einige Demonstrant*innen selbst in die Hand nehmen und sich gegen diese Ungerechtigkeit aufbäumen. Auf friedliche Demos folgten tagelange Krawalle, einige Gangs machten sich auf, im Chaos Läden zu plündern. Es kam zu hässlichen Szenen zwischen verschiedenen Communities. Koreanisch-stämmige Ladenbesitzer hatten schon seit Jahren ihren antischwarzen Rassismus ausgelebt, indem sie jeder Schwarzen Person pauschal Ladendiebstahl andichteten und Waffengewalt anwendeten. Im Rahmen der Krawalle entlud sich diese historisch gewachsene Spannung, Ladenbesitzer wollten ihr Eigentum schützen. Einige Schwarze Demonstrant*innen attackierten Koreatown in L.A. Der Staat antwortete mit Polizei, Militär und einem Ausnahmezustand. Insgesamt kamen 53 Menschen ums Leben.

Struktureller Rassismus ist gefährlich. Historisch gewachsene Spannungen können jederzeit explodieren. Das trifft vor allem Schwarze Menschen und rassifizierte Minderheiten. Es bleibt die Frage: Welcher Widerstand ist radikal? Zu radikal? Wer sich weiter informieren möchte und die Bilder aushält: Der entsprechende Dokumentarfilm „LA 92“ ist meiner Meinung nach einer der besten Dokumentarfilme der vergangenen Jahre.

Wohin Polizeigewalt führen kann: Los Angeles im Jahr 1992

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