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Medien und Gesellschaft

Was denn nun – Schweige- oder Schreispirale? Meinungsbildung in Sozialen Netzwerken.

Frederik Fischer
Mitgründer KoDorf / Summer of Pioneers - Neues Leben und Arbeiten auf dem Land
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Frederik FischerDonnerstag, 11.02.2016

Im dummbürgerlichen Netz-Mob hat Sascha Lobo scheinbar seinen neuen Lieblingsfeind gefunden. Nach dem Themenjahr "Überwachung", stehen seine SpOn-Kolumnen 2016 im Zeichen des "Pöbel-Populismus". So auch gestern. Das ist ebenso ermüdend wie gerechtfertigt. Dass das Netz zu einer mündigeren und umfassender informierten Öffentlichkeit führen soll, wirkt jedenfalls spätestens seit letztem Jahr wie ein Treppenwitz der Internet-Geschichte. 

Für Anhänger der Schweigespiralen-Theorie ist diese Entwicklung wenig überraschend. Die Schweigespirale ist eines der populärsten Modelle in der Kommunikationswissenschaft und natürlich auch Lobo bekannt. Bei ihm wird sie nur eben zur Schreispirale (passt beides).

Worum geht's?

Die Kommunikationswissenschaftlerin Elisabeth Noelle-Neumann hat "Die Theorie der Schweigespirale" 1980 veröffentlicht. Ihre Kernthesen:

  • Menschen sind soziale Wesen und fürchten sich vor Ausgrenzung.
  • Wir forschen daher permanent und unbewusst in unserem Umfeld nach opportunen Meinungen.
  • So entsteht ein subjektiver Eindruck von Mehrheitsmeinung, der nicht der Wirklichkeit entsprechen muss. 
  • Um Ausgrenzung zu vermeiden vergleichen wir unsere Meinung mit der wahrgenommen Mehrheitsmeinung. 
  • Widerspricht unsere Meinung der wahrgenommenen Mehrheitsmeinung, schweigen wir. Passt unsere Meinung zur wahrgenommenen Mehrheitsmeinung, teilen wir sie bereitweillig mit.
  • Wenn Vertreter von Minderheitenmeinungen nur laut genug brüllen und so in der Öffentlichkeit als Mehrheit erscheinen, kann mit der Zeit aus der vermeintlichen Mehrheitsmeinung eine tatsächliche Mehrheitsmeinung werden. 
  • Verstärkt wird dieser Effekt durch emotional aufgeladene Themen einerseits und Medien andererseits. Jeder Mediensprung – Zeitung, Radio, Fernsehen und jetzt das Netz – führt die Öffentlichkeit tiefer in die Spirale. 

Die Theorie wurde vehement und wiederholt kritisiert, hat aber als Erklärungsansatz mehr denn je eine Berechtigung. 




Was denn nun – Schweige- oder Schreispirale? Meinungsbildung in Sozialen Netzwerken.

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Kommentare 2
  1. Stefanie Molthagen
    Stefanie Molthagen · vor 8 Jahren

    Hallo Frederik, eine Studentin von mir hat in ihrer Bachelorthesis den Einfluss der Schweigespirale im digitalen Raum untersucht. Sie konnte keinen Einfluss nachweisen, allerdings war der Untersuchungsgegenstand auch begrenzt.

    1. Frederik Fischer
      Frederik Fischer · vor 8 Jahren

      Das ist leider das Grundproblem: Die Datenlage ist der Hauptkritikpunkt an nahezu allen Untersuchungen in dem Bereich. Ist mir ein Rätsel, wie ein so viel zitiertes Modell auch drei Jahrzehnte nach der Veröffentlichung nicht ausreichend empirisch be- oder widerlegt wurde. Vielen Dank für deinen Hinweis!

      LG
      F

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