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Medien und Gesellschaft

"Solche Drohungen und Beschimpfungen verändern das Leben"

Simon Hurtz
Journalist, Dozent, SZ, Social Media Watchblog

Mag es, gute Geschichten zu erzählen.
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Mag es, gute Geschichten zu teilen. Das tut er hier.
Mag es gar nicht, in der dritten Person über sich zu schreiben.

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Simon HurtzDienstag, 02.08.2022

Die österreichische Ärztin Lisa-Maria Kellermayr ist tot. Monatelang verfolgte sie ein Lynchmob im Netz, sie wurde mit Häme, Hass und Mordfantasien überschüttet. Polizei und rechtskonservative Politiker spielten die Bedrohung herunter, kaum jemand nahm Kellermayrs verzweifelte Hilferufe ernst. Ende Juli nahm sie sich das Leben.

Tanja Tricarico hat darüber mit der Autorin und Politikwissenschaftlerin Katharina Nocun gesprochen, die selbst seit Jahren Hass in sozialen Medien erlebt. Im Interview beschreibt Nocun, wie sich das aus Sicht einer Betroffenen anfühlt:

Ich poste zum Beispiel einen Thread zum Thema Maskenpflicht oder ein Bild von meinem Oberarm, dass ich mir die vierte Impfung geholt habe – und ich werde von einer Welle an Hass überrollt. Da ist alles dabei. Ich werde als Schlampe oder Fotze beschimpft. Andere sagen mir, dass der Tag der Abrechnung kommen wird oder ich dafür bezahlen werde. Vieles ist schwammig, aber es ist trotzdem eine Drohung enthalten. Es geht nicht nur um so ein bisschen Hass, sondern das Leben der Betroffenen ist stark einschränkt.

Sie schaffe es nicht, all die Drohungen und Hasskommentare anzuzeigen, dafür seien es schlicht zu viele. Die digitale Gewalt hat analoge Folgen:

Man macht sich plötzlich Gedanken über Sicherheitsvorkehrungen, man ist vorsichtig, wann man postet. Fotos vom Wohnort oder vom Standort, wo man sich gerade aufhält, kommen sowieso nicht in Frage. Man macht ein neues Schloss an die Tür, man hat Alpträume. Die krassesten Sachen blocke ich dann auch. Manchmal mache ich vorher Screenshots, oft aber auch nicht, weil mich das nur belastet.

Der Tod von Kellermayr müsse Konsequenzen nach sich ziehen, fordert Nocun:

Wir brauchen einen effektiven und starken Schutz für Opfer von Bedrohungen aus dem rechten und verschwörungsideologischen Milieu. Ein Teil der Gesellschaft hat diese Bedrohungen immer noch als harmlos abgetan. So nach dem Motto: Ja, die schreiben ja nur. Das kann ja ein 14-jähriger Teenager sein, der das schreibt. Aber für die Betroffenen sieht die Situation vollkommen anders aus. Man muss sich einfach klarmachen: Es gibt ein reales Gewaltpotenzial in der Szene.
"Solche Drohungen und Beschimpfungen verändern das Leben"

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