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So ticken digital gegründete Medienangebote in Europa
Digitale Schreibmaschine mit anarchistischem Ansatz und bürgerlicher Lebensform
Ich beschäftige mich seit vielen Jahren journalistisch mit dem Spannungsfeld Medien, Technik und Gesellschaft. Ich habe Krautreporter gegründet, war vorher unter anderem Chefredakteur der deutschen Wired und habe das Digital-Ressort bei Focus Online aufgebaut und geleitet. Ich bin außerdem Gründer und Herausgeber des Journalismus-Thinktanks vocer. Ich mag Gedrucktes und lese trotzdem fast alles digital.
Auf den jährlichen Digital News Report des Reuters Institut habe ich hier schon einmal hingewiesen. Ende 2016 haben die Medienwissenschaftler aus Oxford eine weitere interessante Studie veröffentlicht, die sich mit Online-Medien in Europa beschäftigt, die von Anfang an digital konzipiert waren. Auch das von mir mitgegründete Krautreporter ist dabei, weswegen ich bei diesem Piq etwas befangen bin. Interviewt haben die Forscher allerdings meinen Kollegen Sebastian Esser.
Untersucht wurden die Finanzierungsmodelle, Vertriebsstrategien und redaktionellen Prioritäten von unterschiedlich ausgerichteten Angeboten in vier Ländern:
- Les Jours (Frankreich 2016)
- Mediapart (Frankreich, seit 2008)
- Correctiv (Deutschland, seit 2014)
- Krautreporter (Deutschland, seit 2014)
- El Confidencial (Spanien, seit 2001)
- El Español (Spanien, seit 2015)
- The Bureau of Investigative Journalism (UK, seit 2010)
- The Canary (UK, seit 2015)
-
Huffington Post (UK, seit 2011, Frankreich 2012, Spanien 2012, Deutschland 2013)
Die zentralen Erkenntnisse der Forscher, die sie in ihrer Zusammenfassung aufgeschrieben haben, sind meiner Meinung nach etwas flach. Empfehlenswert sind aber die Erkenntnisse, die man im Detail aus der Studie (hier als PDF) gewinnen kann. Denn sie zeigen das Selbstverständnis, das hinter den Angeboten steht – und mit welchen Problemen sie zu kämpfen haben. Und letztere, so die Autoren, unterscheiden sich gar nicht so sehr von den traditionellen Medien.
Quelle: Tom Nicholls, Nabeelah Shabbir, Rasmus Kleis Nielsen EN reutersinstitute.politics.ox.ac.uk
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