Kanäle
Jetzt personalisiertes
Audiomagazin abonnieren
Log-in registrieren
forum verwendet Cookies und andere Analysewerkzeuge um den Dienst bereitzustellen und um dein Website-Erlebnis zu verbessern.

handverlesenswert

Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.

Du befindest dich im Kanal:

Medien und Gesellschaft

Offene Briefe – Die Ökonomie der "Unterzeichneritis"

Alexander Matzkeit

Alexander Matzkeit spricht und schreibt als freier Journalist über Medien, Film und Kultur. Er produziert und moderiert den Podcast "Läuft" für epd medien und Grimme Institut.

Zum picker-Profil
Alexander MatzkeitDonnerstag, 12.05.2022

Ich muss leider noch mal auf den "Offenen Brief" an Olaf Scholz zurückkommen, in dem sich Persönlichkeiten aus Kultur und öffentlichem Leben in der "Emma" dagegen ausgesprochen haben, dass Deutschland schwere Waffen an die Ukraine liefert, unter anderem mit der Begründung, dass an einem Atomkrieg ja auch immer ein bisschen diejenigen Schuld sind, die den Besitzer der Atomwaffen dazu gebracht haben, diese einzusetzen. Es gab viel Meta-Kommentar zu diesem Brief, unter anderem einen "Offenen Brief an den Offenen Brief" von Samira El-Ouassil bei "Übermedien", der in meinem piq zitiert wird, und ebenfalls ein guter Kandidat gewesen wäre.

Der Literaturwissenschaftler Johannes Franzen hat in seinem Newsletter Kultur und Kontroverse noch einmal allgemein auf die Aufmerksamkeitszyklen rund um offene Briefe geblickt. Er betrachtet einige ähnliche offene Briefe aus der Vergangenheit, vollzieht nach, wie sich seine Unterzeichner (manche davon mit den aktuellen identisch) im Anschluss positioniert haben und zeigt die diversen Absurditäten auf, die sich in der anschließenden Medien-Abwicklung des Pseudo-Ereignisses immer wieder ähnlich abspielen. Sei es, dass Unterzeichner auf ihre Unterschrift angesprochen, zugeben, dass sie den Brief nicht gelesen und sich nur der Herde angeschlossen haben, mit der sie gerne in einem Atemzug genannt werden (Beispiel Alexander Kluge). Sei es, dass sie, wenn sie Kritik erfahren, in großen Publikationen darüber klagen dürfen, wie gemein die Gesellschaft geworden ist (Wolfgang Merkel), oder warum sie ihre Unterschrift jetzt doch zurückziehen (Katja Lange-Müller).

Franzens Schlussfolgerung nach der Sammlung aller Folge-Publikationen:

"Es handelte sich also um ein in jeder Hinsicht repräsentativen Vorgang. Ein offener Brief lädt dazu ein, die Gruppe der Unterzeichnenden mit einem medialen Forum in der Mitte des etablierten Diskurses auszustatten, wo sie sich dann darüber beklagen dürfen, dass sie in eine Ecke gestellt werden."

Womit er wohl recht hat. Sollten Medien deswegen weniger über solche repräsentativen Vorgänge berichten? Eine allgemein gültige Antwort habe ich noch nicht gefunden. Johannes Franzens Newsletter empfehle ich aber auch gerne allgemein.

Offene Briefe – Die Ökonomie der "Unterzeichneritis"

Möchtest du kommentieren? Dann werde jetzt kostenlos Mitglied!

Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Medien und Gesellschaft als Newsletter.

Abonnieren

Deine Hörempfehlungen
direkt aufs Handy!

Einfach die Hörempfehlungen unserer KuratorInnen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!

Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.

Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.

Link wurde in die Zwischenablage kopiert.

Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.