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Medien und Gesellschaft

Medien und Rechtsruck: Die Verantwortung der "Zeit"

Magdalena Taube
Redakteurin
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Magdalena TaubeMontag, 23.07.2018

Ein kluger und klarer Einwurf von Thomas Knüwer, der aufzeigt, welche Verantwortung die Leitmedien beim Rechtsruck tragen. Fallbeispiel die "Zeit". Knüwer schafft es, mehrere Ebenen zu vereinen: Die Geschichte der "Zeit" und die wichtige Rolle von Marion Gräfin Dönhoff, Flüchtling und Zeit-Herausgeberin, unter der es den misslungenen Seenotrettungs-Pro-Contra-Beitrag nicht gegeben hätte (mehr dazu im piq von Bernd Oswald), dazu das Konzept des Overton-Fensters. Hier geht es darum, dass das Sagbare und gesellschaftlich Akzeptable sich immer weiter nach Rechts öffnet, etwa indem man fragt, ob man Menschen ertrinken lassen kann (selbst wenn man es später zurücknimmt) oder indem man AfD-WählerInnen und Mitglieder als "mutig" bezeichnet, wie es in derselben Ausgabe der Zeit geschehen ist. Knüwer kommt zu dem Schluss, dass der Redaktion Haltung fehlt, wie es sie unter Dönhoff noch gab. Ich bin kein Fan von dem Begriff "Haltung" und der Reduzierung des Problems auf allein menschliche Verfehlungen, das Ganze ist komplexer. Dennoch: Klare Empfehlung, wenn man das Zusammenspiel von Medien, Populismus und Rechtsruck besser verstehen will. Sollten nicht nur JournalistInnen lesen.

Medien und Rechtsruck: Die Verantwortung der "Zeit"

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Kommentare 11
  1. Dirk Liesemer
    Dirk Liesemer · vor mehr als 5 Jahre

    Mal wieder ein Knüwer-Text, der mehr spekulativ als argumentativ ist ("das hätte Gräfin Dönhoff nicht zugelassen"), zudem ist es Unsinn zu insinuieren, Mariam Lau stünde schon mehr oder weniger in einer Reihe mit Matthias Matussek, Henryk Broder und Roland Tichy. Über Laus Text schreibt er einerseits, es sei "legitim, über die Folgen der Seenotrettung zu debattieren" - nur um ihre Ausführungen dann zwei Sätze weiter irgendwie mit denen eines NS-Staatsrechtlers in Verbindung zu bringen. Das Ganze liest sich eher wie eine Abrechnung mit der "Zeit".

    1. Magdalena Taube
      Magdalena Taube · vor mehr als 5 Jahre

      Hallo Dirk, ja, das mit der Spekulation stimmt, muss ich dir Recht geben und schwächt den Text. Diesen Part hätte es auch gar nicht gebraucht, um den Punkt zu machen.

    2. Dirk Liesemer
      Dirk Liesemer · vor mehr als 5 Jahre

      @Magdalena Taube Immerhin habe ich mal den Begriff Overton-Fenster kennengelernt ...

    3. Magdalena Taube
      Magdalena Taube · vor mehr als 5 Jahre

      @Dirk Liesemer Hehe, ja, ging mir auch so :)

    4. Christoph Weigel
      Christoph Weigel · vor mehr als 5 Jahre

      @Dirk Liesemer https://de.m.wikipedia...
      modisch wäre wahrscheinlich, von "meta-framing" zu reden...

    5. Bernd Oswald
      Bernd Oswald · vor mehr als 5 Jahre

      @Dirk Liesemer da haben wir ja was gemeinsam. Die von Knüwer angegriffene Zeit, der er ja vorwirft, dass sie des Overton-Fensters nicht bewusst sei, hat heute - ohne auf Knüwer Bezug zu nehmen - einen sehr lesenswerten Artikel zu eben diesem Overton-Fenster veröffentlicht: https://www.zeit.de/po.... Tenor: Das Overton-Fenster wird in beide Richtungen verschoben, nicht nur nach rechts.

    6. Magdalena Taube
      Magdalena Taube · vor mehr als 5 Jahre

      @Bernd Oswald Hallo Dirk und Bernd, gute Links, vielen Dank! Interessant, dass die Zeit es aufgreift. Ich habe den Artikel gelesen. Doch die Argumentation, dass sich das Fenster in beide Richtungen verschiebt, finde ich problematisch. In dem Beitrag wird der linke Slogan "No Border, no Nation" als Beispiel herangezogen (ohne ihn weiter zu kontextualisieren), das ist also genauso radikal wie eine Verschiebung hin zu dem Sagbaren "Lasst sie doch ertrinken" (das hat die Zeit nicht gesagt. Ich beziehe mich auf Pegida-AnhängerInnen, die "absaufen, absaufen" skandieren)? Mir ist keine linke Position bekannt, auch keine radikale, die eine "Fenster"-Verschiebung in Kauf nimmt, bei der das Sterben von Menschen in Kauf genommen wird.

    7. Bernd Oswald
      Bernd Oswald · vor mehr als 5 Jahre

      @Magdalena Taube mir kommt es auch eher so vor, dass es deutlich mehr Fälle gibt, in denen das Overton-Fenster in die rechte Richtung verschoben wird

    8. Dirk Liesemer
      Dirk Liesemer · vor mehr als 5 Jahre

      @Magdalena Taube Zurzeit sehe ich auch keine linke Position, die den Tod von Menschen in Kauf nimmt. Das war aber schon mal anders: siehe RAF.

    9. Magdalena Taube
      Magdalena Taube · vor mehr als 5 Jahre

      @Dirk Liesemer Ja, das musste ich gestern auch gleich denken, nachdem ich es abgeschickt habe :)
      Aber wenn wir das Ganze wieder auf die Mainstream-Medien beziehen, dann würde es mich total überraschen, wenn der Spiegel bald eine abgemilderte Version der Aussage "No border, no nation" bringen würde. (der ganze Slogan geht übrigens so: "No border, no nation, stop deportation.")

    10. Dirk Liesemer
      Dirk Liesemer · vor mehr als 5 Jahre

      @Bernd Oswald Danke für den Lesetipp!

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