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Medien und Gesellschaft

Marina Weisband: Uns fehlen die Worte, um über Radikalisierung zu sprechen – das muss sich ändern

Simon Hurtz
Journalist, Dozent, SZ, Social Media Watchblog

Mag es, gute Geschichten zu erzählen.
Mag es, gute Geschichten zu lesen.
Mag es, gute Geschichten zu teilen. Das tut er hier.
Mag es gar nicht, in der dritten Person über sich zu schreiben.

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Simon HurtzSonntag, 27.10.2019

Auf den Münchner Medientagen habe ich über die Lehren aus dem Terroranschlag von Halle gesprochen: "Wie das Netz die Radikalisierung beschleunigt" (Vortrag auf YouTube). Bei der Vorbereitung ist mir die Kolumne von Marina Weisband aufgefallen. Sie ist die Langform eines Tweets, den ich für wichtig halte:

Ich weiß nicht mal, wie ich in Talkshows über Radikalisierung reden kann, wenn ich Memes erklären muss, wenn ich Boards erklären muss, wenn ich Streaming erklären muss. Unserer Gesellschaft fehlt das Vokabular, um über aktuellen Terror zu sprechen.

Weisband war bei Maybrit Illner zu Gast, um zu erklären, wie "das Internet" mit dem Anschlag in Halle zusammenhängt. Sie schreibt:

Allerdings musste ich mich bei fast jedem zweiten Satz selbst unterbrechen. Sonst hätte ich ein Wort benutzt, bei dem Frau Illner darum gebeten hätte, es den Zuschauer*innen erst einmal zu erklären.

Wenn ich über digitale Themen schreibe, geht es mir oft genauso. Ich muss Grundbegriffe jedes Mal aufs Neues erklären. Dadurch werden Texte entweder sehr lang oder kratzen allenfalls an der Oberfläche.

Natürlich ist es Aufgabe von Journalistïnnen, komplexe Sachverhalte so herunterzubrechen, dass alle Menschen sie verstehen. Aber wer über Politik schreibt, setzt auch voraus, dass Leserïnnen wissen, was der Bundestag ist. Und Sportreporterïnnen reden über Abseits, ohne zu erklären, was das bedeutet.

Hinzu kommt ein weiteres Problem:

Ich wurde häufiger aufgefordert, "dann eben Deutsch zu sprechen". Aber es gibt für die meisten dieser Phänomene einfach noch keine deutsche Übersetzung. Nicht nur die Worte sind unbekannt, auch die Konzepte.

Weisband endet mit einem Appell, dem ich mich anschließe – denn gegen Radikalisierung hilft nur radikale Differenzierung:

Natürlich muss und kann die Gesellschaft nicht den ganzen Jargon der Jugend und die Memes der Rechten kennen. Doch die Grundlagen sollten wir verstehen. (...) Wenn wir die Worte nicht haben, können wir ihm nur mit Fassungslosigkeit und Schweigen begegnen.
Marina Weisband: Uns fehlen die Worte, um über Radikalisierung zu sprechen – das muss sich ändern

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