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Medien und Gesellschaft

Johannes Boie: Der Anti-Reichelt hat es schwer bei der Bild

Simon Hurtz
Journalist, Dozent, SZ, Social Media Watchblog

Mag es, gute Geschichten zu erzählen.
Mag es, gute Geschichten zu lesen.
Mag es, gute Geschichten zu teilen. Das tut er hier.
Mag es gar nicht, in der dritten Person über sich zu schreiben.

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Simon HurtzMontag, 24.10.2022

Ich empfehle bei piqd selten Texte, die nur mit einem Abo lesbar sind. Für dieses Porträt von Johannes Boie mache ich eine Ausnahme. Unabhängig davon, was man von der Bild-Zeitung hält, sollte man wissen, was ihren Chefredakteur antreibt. Boie ist seit einem Jahr im Amt und dieser Text gibt mir zum ersten Mal das Gefühl, einen der mächtigsten Journalisten Deutschlands etwas besser einordnen zu können.

An dieser Stelle eine Offenlegung: Ich habe mich bei der SZ mit Johannes überschnitten, wir haben für einige Recherchen zusammengearbeitet. Diesen Kontakt habe ich als angenehm empfunden. Den Menschen Johannes Boie kenne ich nicht. Ich weiß nicht, was ihn antreibt, und kann nicht beurteilen, ob und wie er sich während seiner Zeit bei Welt und Bild verändert hat.

Anton Rainer kann das besser. Er traf den Nachfolger von Julian Reichelt im vergangenen Jahr mehrfach, sprach mit alten Weggefährten und hörte sich bei der Bild-Redaktion. Aus seinen Erfahrungen und Erkenntnissen ist ein erhellendes Porträt entstanden. Manche Menschen werden sagen, dass der Text zu sanft mit Boie umgeht. Andere empfinden ihn vermutlich als voreingenommen und übermäßig kritisch.

Für mich trifft Anton genau den richtigen Ton. Er urteilt nicht, sondern überlässt es den Leserïnnen, sich eine Meinung zu bilden. Dafür liefert er reichlich Material, etwa Anekdoten aus den Begegnungen mit Boie:

Bei jedem der Treffen hat er Notizen und Zeitungen dabei. Mal will er beweisen, dass »Bild« wieder lustiger geworden ist, dafür blättert er in einer Ausgabe, bis er ein Foto des Giraffenhunds findet: ein Pudel-Mischling, fleckig gelb rasiert, »Bild« taufte ihn »GirWUFFe«. Mal will er zeigen, dass er kein »zu weiches« Blatt macht. »ELENDE BARBAREN« steht auf einer der Titelseiten, da­runter eine zerschundene Hand. Gemeint sind Russlands Soldaten nach dem Massaker im ukrainischen Butscha.

Interna aus der Redaktion:

Je länger Boie auf seinem Posten sitzt, desto mehr Redakteure zweifeln auch an ihm. Er sei ein guter Mensch, aber könne keinen Boulevard, sagen seine Kritiker – er habe es vorher ja nie gemacht. Er war nie Polizei- oder Klatschreporter. Ein »Bild«-Mann klingelt den SPIEGEL-Journalisten nach Mitternacht aus dem Bett, weil er fürchtet, man könnte zu gut über seinen Chef schreiben.

Inhaltliche Beobachtungen zur Bild-Zeitung:

Unter Boie hat sich das geändert, es werden wieder mehr Recherchen statt Predigten des Chefredakteurs gedruckt. Es kommt durchaus vor, dass Geschichten aus dem Blatt fliegen, weil sich Fakten nicht verifizieren lassen. (…) Als das Blatt auf Seite eins eine Geschichte über Impfschäden bringt, steht in der Unterzeile der Satz: »Weshalb der Corona-Piks für die meisten trotzdem richtig ist«. Unvorstellbar unter Reichelt.

Und einige interessante Absätze zu Reichelts Vertrauten Paul Ronzheimer, der angeblich mit RTL Gespräche über einen möglichen Wechsel geführt hat:

Der Mann, der seit Kriegsbeginn intensiv wie kein anderer aus der Ukraine berichtete, halte seinen Chef für menschlich in Ordnung, aber einen inhaltlichen Totalausfall. Aus Boies Umfeld heißt es, dass Ronzheimer gekränkt sei, weil er als Vertrauter Reichelts bei »Bild« so gut wie alles durfte.

Und damit genug zitiert. Für den Rest verweise ich auf den Spiegel – es lohnt sich.

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Kommentare 1
  1. Alexander Sängerlaub
    Alexander Sängerlaub · vor mehr als ein Jahr

    Hab mit Johannes zusammen studiert, fand ihn eigentlich einen feinen Kerl. Auch das portraitiert ja der SPIEGEL ganz gut. Trotzdem seltsamer Artikel. Als ob die BILD-Zeitung im luftleeren Raum schwebt.

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