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Medien und Gesellschaft

Emotional, oberflächlich, spekulativ: Wie der Politikjournalismus dem Sportjournalismus nacheifert

Bernd Oswald
Autor, Trainer und Trendscout für digitalen Journalismus

Digital Resident aus Leidenschaft. Aber ohne dabei betriebsblind zu sein. Seit 2000 bewege ich mich als Journalist und als Trainer an den digitalen Schnittpunkten von Politik, Medien und Gesellschaft. Nützliche Links habe ich schon immer gerne geteilt.

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Bernd OswaldMittwoch, 11.07.2018

Journalismus soll sagen, was ist. Idealerweise sachlich. Im deutschen Journalismus, zumal dem Politikjournalismus, ist aber eine Tendenz zu erkennen, Politik als sportlichen Wettkampf zu beschreiben. Gerade im Gezerre zwischen CDU und CSU um eine gemeinsame Asylpolitik war das gut zu beobachten. Medien schrieben vom "Kampf um die Kanzlerschaft" oder vom "Endspiel um Glaubwürdigkeit". FAS-Redakteur Harald Staun moniert in seinem Debattenbeitrag, dass es im politischen Journalismus zu wenig Analyse, Einordnung und Kommentierung gibt und dafür zu viele Spekulationen - auch hier zieht er eine Parallele zum Sportjournalismus. Besonders bedenklich findet er es, wenn der Politikjournalismus beim reinen Beschreiben des Spektakels bleibt bzw. sich zum reinen Verlautbarungsorgan machen lässt:

Eine Berichterstattung, die es für Objektivität hält, den Politikern möglichst ausgewogen das Mikrofon hinzuhalten, und für Wahrheit, möglichst schnell und unverfälscht zu verbreiten, was sie sagen, ist kein Journalismus, sondern nur die Exekution einer politischen Agenda.

Da macht es sich Kollege Staun vielleicht ein bisschen zu einfach. Natürlich gehört es auch zum Journalismus, Politiker zu Wort kommen zu lassen. Die Frage ist, wie sehr sie sich inhaltlich damit auseinander setzen. Und ob sie bei dieser inhaltlichen Auseinandersetzung die Wortwahl der Politiker übernehmen. Dieses Phänomen des "Framing" findet zuletzt mehr Beachtung in der Debatte um das Medienhandwerk und das ist gut so.  

Emotional, oberflächlich, spekulativ: Wie der Politikjournalismus dem Sportjournalismus nacheifert

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Kommentare 2
  1. Frederik Fischer
    Frederik Fischer · vor mehr als 5 Jahre

    Danke für den Text. Ich halte diese Art des Journalismus auch für eine zentrale Ursache für die Entfremdung von Leserinnen und Lesern. Wer wiederholt die Erfahrung gemacht hat, wertvolle Lebenszeit mit reflexhafter Empörung, wertlosen Spekulationen und Mutmaßungen verschwendet zu haben, wird klassischen Medien irgendwann den Rücken kehren.
    In meiner Wahrnehmung hat dieser Verlautbarungs- und Konjunktivjournalismus zugenommen in den letzten Monaten. Du hast da nicht zufällig Zahlen zu, oder?

    1. Bernd Oswald
      Bernd Oswald · vor mehr als 5 Jahre

      Was Zahlen betrifft, muss ich Dich leider enttäuschen. Das wäre glaube ich auch sehr schwer zu ermitteln. Wie definiert man Verlautbarungsjournalismus? Was hört die Interpretation bzw. Analyse auf, wo fängt die Spekulation an? Meine Wahrnehmung geht in eine ähnliche Richtung wie Deine, auch wenn ich kein pauschales Urteil wagen möchte. Es gibt ja schon auch viele Medien, die genauer hinschauen und gut erklären, die Zeit etwa. Die Crux ist immer die gleiche: Es muss im Journalismus oft schnell gehen, dann ist die Gefahr von Verlautbarungsjournalismus hoch und zahlenmäßig überwiegen solche Beiträge, fürchte ich. Aber es gibt nach wie vor auch Redaktionen, die tiefer recherchieren, und diese Beiträge werden oft sehr gut angenommen und auch geteilt.

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