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Medien und Gesellschaft

Ein mutiger Text über das Leben als Journalistin mit Depressionen

Simon Hurtz
Journalist, Dozent, SZ, Social Media Watchblog

Mag es, gute Geschichten zu erzählen.
Mag es, gute Geschichten zu lesen.
Mag es, gute Geschichten zu teilen. Das tut er hier.
Mag es gar nicht, in der dritten Person über sich zu schreiben.

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Simon HurtzDonnerstag, 14.07.2022
In eigener Sache: Ich habe Depressionen.

Schon die Überschrift macht klar, worum es geht: Ihre erste Therapie begann Larena Klöckner mit 17, acht Jahre später beeinflusst die Erkrankung ihr Leben immer noch stark. Trotzdem hat sie ihr Abi und Praktika gemacht, arbeitet als freie Journalistin und studiert nebenbei im Master.

Klöckner hat ihren Weg in den Journalismus gefunden, aber sie zweifelt täglich an sich selbst. Wenn sie in sozialen Medien von den Erfolgen anderer liest, fühlt sie sich wertlos. Versagensängste steigen auf, vermischen sich mit der Depression. Jetzt schreibt sie bei Übermedien über den Umgang mit ihrer Erkrankung, denn:

Ich habe Depressionen. Und bin der Meinung, dass darüber im Journalismus mehr gesprochen werden muss. Nicht etwa, weil ich mir anmaße, zu sagen, dass es eine depressive Person im Journalismus schwerer als in anderen Berufen hat. Darum soll es nicht gehen. Vielmehr darum, die täglichen Herausforderungen in einer Branche zu zeigen, die Auszeiten nicht vorsieht und Überarbeitung etwa in Form von möglichst vielen und oft unbezahlten Praktika quasi voraussetzt. Zumindest, wenn man mithalten will und zeigen möchte, dass man für den Job brennt.

Herausgekommen ist ein ehrlicher und mutiger Text, der deutlich macht, wie schwer es ist, als depressive Person in einer Branche zurechtzukommen, in der unbezahlte Praktika, freiwillige Überstunden und ständige Erreichbarkeit als Normalzustand gelten. Zeit für sich selbst ist rar, Pausen für Klinikaufenthalte sind nicht vorgesehen.

Klöckner schreibt, sie habe Angst vor der Veröffentlichung gehabt:

Denn ich mache mich angreifbar. Angreifbar in einem Beruf, in dem ich nicht nur für meine Arbeiten angefeindet werde, sondern oft auch für meine bloße Existenz. Hassnachrichten, Bedrohungen, all das gehört zum Alltag von Journalist:innen dazu. Ich habe Angst davor, dass meine Arbeit weniger ernst genommen wird – dass ich weniger ernst genommen werde.
Und diese Angst bleibt auch dann bestehen, wenn ich den Blick aus dem Internet raus und hinein in die verschiedensten Redaktionen richte. Denn Depressionen sind eine Krankheit, über die viele wenig wissen. Zu wenig. Zumindest darüber, wie die Krankheit wirklich ist.

Also schreibt sie trotzdem, obwohl sie sich davor fürchtet. Um aufzuklären und anderen Mut zu machen, denen es ähnlich geht. Und um endlich offen über Depressionen sprechen zu können:

Nach all den gemischten Gefühlen, die ich mit meiner Liebe zum Journalismus verbinde, gibt mir vor allem eins Zuversicht: Gespräche mit Kolleg:innen. Jeder Austausch über mentale Gesundheit und psychische Erkrankungen. Jedes Eingeständnis darüber, an die eigenen Grenzen zu kommen. Jeder Moment, in dem im kleinen Kreis ein so großes Tabu gebrochen wird. Jedes verständnisvolle Nicken. Sie geben mir Kraft und zeigen mir, wie gut es tut, Dinge an- und auszusprechen. Deshalb habe ich diesen Text geschrieben. Um dazu beizutragen, dass Depressionen kein Tabuthema mehr in der Redaktion sein werden. Um in den Austausch zu gehen. Und um allen betroffenen Kolleg:innen zuzunicken.
Ein mutiger Text über das Leben als Journalistin mit Depressionen

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