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Medien und Gesellschaft

Die Menschen, die den ganzen Hass der Netzwelt lesen

Sven PrangeFreitag, 25.09.2020

Neulich habe ich begonnen, ein Dossier über Social Media zu konzipieren. Nach zehn Minuten habe ich mich selbst erschrocken: Die Sätze, die ich bis dahin aufgeschrieben hatte, klangen wie von einem technikfeindlichen Opa. Ist wirklich alles durch Social Media komplizierter geworden, habe ich mich gefragt. Und das Konzept erst mal wieder weggelegt.

Ich glaube dennoch, dass ich mit diesem meinem Zwiespalt nicht alleine stehe. Die wunderbare Welt der sozialen Medien, sie ist mir grundsätzlich klar. Aber sie ist in den vergangenen Monaten ganz schön in den Hintergrund gerückt. Keine Geschichten mehr über unterdrückte Völker, die sich per Facebook oder Twitter an die Freiheit kämpften, keine Nachrichten von Freund*innen mehr, die mich an ihrem Alltag teilhaben ließen. Stattdessen Befremden über den Hass, die Kurzatmigkeit und die Überwachung, die soziale Medien ermöglichen. Schaffen sie Zwietracht, indem sie Nähe herstellen?

Das ist die Frage, die soziale Medien nun begleitet. Und obwohl Facebook, Twitter und Co. derzeit einiges unternehmen, um Fake-News-Verbreitern das Handwerk zu legen, irre US-Präsidenten auszubremsen und fatale Filterblasen aufzulösen – so recht will das Problem, das sie heraufbeschworen, nicht verschwinden. Im Gegenteil: Die Versuche, digitale Hygiene herzustellen, beschwören zum Teil neue Probleme herauf.

Davon handelt dieser Film.

Seit einiger Zeit unternehmen die großen Plattformen einiges, um Hass und Lügen aus ihren Netzwerken zu filtern. Weil Programme das noch immer nicht so gut können wie der Mensch, macht es eben – der Mensch. Und zwar der billig arbeitende Mensch. Zum Beispiel auf den Philippinen.

Klingt erst mal gut.

Bringt aber dreierlei Probleme mit sich: Zum einen sind sehr viele Menschen auf den Philippinen seitdem sehr viel Hass ausgesetzt. Zum anderen werden so durch die Hintertür quasi private Zensurbehörden eingeführt. Und zum dritten: Lässt sich das Problem von Hass und Unwahrheit im Netz wirklich lösen, wenn man deren Spuren löscht?

Wie wir damit umgehen, was diese Erkenntnis aus unserem Umgang mit sozialen Medien machen sollte, das schildert dieser Film. Auch wenn er schon zwei Jahre alt ist und sich seitdem ein wenig etwas im Umgang der Plattformen mit solchen Auswüchsen geändert hat, scheint er mir recht aktuell zu sein.

Erstausstrahlung 2018.

In der Mediathek bis 02.10.2020.

Die Menschen, die den ganzen Hass der Netzwelt lesen

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Kommentare 3
  1. Urs Gröhbiel
    Urs Gröhbiel · vor mehr als 3 Jahre

    Der Link zum Beitrag führt bei mir zu einer ARD Fehlermeldung ("Diese Seite existiert leider nicht ...")

  2. Maximilian Rosch
    Maximilian Rosch · vor mehr als 3 Jahre

    Sehr sehenswert! Vor zwei Jahren war "The Cleaners" auch schon mal bei Arte zu sehen, damals gab es einen schönen piq von Judith Friede für FEATVRE: https://www.piqd.de/fu... (Der Link zu FEATVRE funktioniert nicht mehr, weil die Doku nicht mehr bei arte zu finden ist).

    Moritz Orendt empfahl letzte Woche das Netflix Biopic "Social Dilemma", die die andere Seite zeigt, die irre Beeinflussung der Nutzer*innen durch die sozialen Netzwerke. Fand ich auch sehr spannend. https://www.piqd.de/me...

  3. Horst Schulte
    Horst Schulte · vor mehr als 3 Jahre · bearbeitet vor mehr als 3 Jahre

    Ich (66), der allerdings überhaupt nicht technikfeindliche Opa, habe mich von allen sozialen Netzwerken distanziert und meine Accounts geschlossen. Das liegt über ein Jahr zurück und mir fehlt nix. Im Gegenteil. Ein bisschen mehr Seelenfrieden habe ich. Trotz allem, was auf der Welt passiert. Mir ging das unentwegte ständige Geschrei und Geschimpfe tierisch auf den Sack.

    Danke für den Tipp. Schau ich mir auf alle Fälle an.

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