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Medien und Gesellschaft

Die Logik von Bedrohung und Schutz – Orbán im Interview.

Paulina Fröhlich
Programmleitung "Zukunft der Demokratie" bei Das Progressive Zentrum, ehrenamtlich bei Kleiner Fünf
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Paulina FröhlichSonntag, 03.03.2019

Wir sind bedroht, deshalb müssen wir uns schützen. All jene, denen die Schutzmaßnahmen nicht gefallen, sind Beihelfer der Bedrohung. Diese Beihelfer wollen auch noch die Führung hier übernehmen, das wäre unser aller Untergang. Mit liebevoll gemeinter Härte setzen wir also den Schutz unserer Engsten um, alle anderen sind unsere Feinde.

Genauso argumentiert Victor Orbán im Welt-Interview, wenn er über Ungarn und das Europäische Parlament spricht. Entlang lobender und kaschierender Worte („Er ist sehr nett“ über J.C. Juncker, „ein großartiger Mensch“ über M. Weber) ignoriert er die zum Teil Widersprüchlichkeit seiner eigenen Aussagen: Ein demokratisches Europa bedeutet für ihn, dass jedes Land selbst entscheidet, wie es weitergeht. So ziemlich das Gegenteil des europäischen Kerngedankens.

Fidesz, Orbáns Partei, will unbedingt in der EVP bleiben und lehnt die Vorstellung eines Rauswurfs kategorisch ab. Wer eine Abspaltung fordert macht sich zum „nützlichen Idioten der Linken“. Das erhöht Druck auf Manfred Weber, Vorsitzender der EVP. Die aktuelle Plakatkampagne Orbáns Regierung suggeriert Juncker, der scheidende europäische Kommissionspräsident, würde mit Soros, dem US-Milliardär und Bürgerrechtler ungarischer Herkunft, illegale Migration nach Europa befeuern. Ab Mitte März wird’s neue Plakate geben: Junckers Vize Frans Timmermans aus den Niederlanden wird dann angegriffen. Weshalb? Weil es der oben skizzierten Logik entspricht: Timmermans kritisiert fehlende Rechtsstaatlichkeit in Ungarn und wird somit zum Feind erklärt.

"Der Bruch der politischen Beziehungen ist einzig durch die Migration entstanden" sagt Orbán und meint das sowohl in Bezug auf die deutsch-ungarische Ebene als auch für die EVP und Europa allgemein. Vorherige Konflikte und andere Themen braucht seine Rechnung nicht. "Wir Ungarn sehen uns ein wenig wie die CSU der EVP." Das dürften die bayrischen Abgeordneten ungerne hören.

Der Wahlkampf wird heftig und hässlich. Jede demokratische Stimme wird gebraucht.

Die Logik von Bedrohung und Schutz – Orbán im Interview.
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Kommentare 3
  1. Nutzer gelöscht
    Nutzer gelöscht · vor 5 Jahren

    Frage hier nicht zum Thema,
    gibt es eigentlich ein Abo für sämtliche Zeitungen ?
    Die plus Artikel sind zwar schön und wohl auch interessant, nur ständig da ein Artikel, dann dort wieder einer wo man zahlen soll.
    Ich zahle gern , aber wenn für alle Zeitungen außer irgendwelcher Propagandablätter.

    1. Daniela Becker
      Daniela Becker · vor 5 Jahren

      Blendle versucht sowas ähnliches. Leider sind da auch nicht alle Zeitungen dabei. Welt und Zeit zum Beispiel nicht.

    2. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor 5 Jahren

      ja das Problem haben wir alle - das Absurde ist eben, dass die Verlage es bis heute nicht schaffen eine gemeinsame, übergeordnete Kasse zu installieren, sondern mittlerweile wieder voll auf Abo und nicht fragmentierte Vermarktung ihrer Produkte setzen. Ich will das nicht besser wissen, als sie selber und verstehe den Druck natürlich, aber habe trotzdem enorme Zweifel, dass das so funktionieren wird.

      Der Versuch das zu leisten ist ja Blendle - aber da hat z.B. Springer mittlerweile die "Welt" sogar wieder rausgenommen, obwohl sie direkt beteiligt sind an Blendle. Mein Eindruck ist: die Verlage haben zwar irgendwie mitgemacht bei blendle, aber sie haben das Prinzip nie ernsthaft versucht. Vermutlich war es auch falsch Springer zu beteiligen...besser und aussichtsreicher wäre gewesen, wenn viele sich beteiligt hätten und den Laden dann auch angeschoben hätten.

      Wir versuchen halt eine Mitte zu finden bei piqd...wir wollen paid-content nicht ganz weglassen, denn natürlich sind dort oft wichtige Inhalte zu finden. Eventuell sehen wir mal, dass wir vielleicht wenigstens vom einen oder anderen Verlag günstige Tagestickets bekommen können für euch. Aber in der Vergangenheit haben wir da kein umsetzbares Angebot bekommen.

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