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Medien und Gesellschaft

Die Deepfakes kommen: Das Erkennen von Realität war bisher ein Glücksfall

Alexander Sängerlaub
Publizist, Journalist, Utopist

Programmleiter Zukunft des Journalismus am Bonn Institute & Direktor futur eins

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Alexander SängerlaubMittwoch, 06.06.2018

Obama sitzt staatstragend im Oval Office und verkündet: "Präsident Trump ist ein totaler und kompletter Vollidiot" – das mag dem geübten Beobachter amerikanischer Politik nicht wirklich als eine "Neuigkeit" oder "Überraschung" vorkommen, doch Obama hat diese Worte nie gesagt.

Mittels Deepfake – also einer Software die Gesichter täuschend echt imitieren kann – wurde das kurze Video in einem aufwändigen Produktions- und Rechenprozess (über 50 Stunden) produziert und wirkt täuschend echt.

"Es ist ein historischer Glücksfall, dass wir uns bisher auf Videos als Tatsachenbeweise verlassen konnten", sagt der KI-Experte Ian Goodfellow von Google und man ahnt damit was diese Technologien bedeuten könnten:

Die Schwarzseher entwerfen ein verstörendes Bild der kommenden Jahrzehnte. Sie skizzieren eine Welt, in der manipulierte Videos falsche Erinnerungen erzeugen und politische Konflikte oder gar Kriege auslösen könnten, kurz: in der man den eigenen Augen und Ohren nicht mehr trauen kann. Diese Zukunft soll eine ganze Palette leicht zu bedienender Software-Werkzeuge bereithalten, die es jedermann ermöglichen, die Wirklichkeit mit verblüffender Präzision zu verfälschen.

Da sind die Fake News, Algorithmen und Dark Ads unserer Zeit noch ein charmanter Treppenwitz der Geschichte. Viele Apps, wie die frei verfügbare "FakeApp", mit der man das eigene Gesicht in das von z.B. Prominenten morphen kann, sind auch schon am Massenmarkt erhältlich. Bisher werden sie auch genutzt um die Köpfe von Hollywoodstars wie Brad Pitt oder Natalie Portman auf die Körper von Pornosternchen zu setzen ...

Was noch spaßig klingt, kann aber unser gesamtes gesellschaftliches Zusammenleben durcheinanderbringen, wenn wir nichts mehr glauben, was uns medial erreicht – "Realitätsapathie" also – oder wir nur noch das wahrnehmen, was eh unserer Überzeugung entspricht. Schöne neue Welt?

Die Deepfakes kommen: Das Erkennen von Realität war bisher ein Glücksfall
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Kommentare 2
  1. Fabian Goldmann
    Fabian Goldmann · vor fast 6 Jahre

    Wessen Realitätsbezug bisher auf Videoclips basierte, dessen gesellschaftliches Zusammenleben muss aber auch schon vor gefälschten Obama-Videos ziemlich durcheinander gewesen sein.

  2. Christian Huberts
    Christian Huberts · vor fast 6 Jahre

    Vielleicht beruhigend: Die selbe Technologie, die die Fakes erzeugt, kann mittelfristig auch darauf trainiert werden, solche Manipulationen schnell zu erkennen. Denn selbst wenn das menschliche Auge bei flüchtiger Betrachtung keinen Unterschied zur Realität mehr ausmacht, lassen sich in den Metadaten der Videos sowie in den Einzelbildern (noch) ausreichend Indizien (unterschiedliche Kompressionsartefakte in den Bildbestandteilen etc.) für eine Fälschung automatisiert erkennen. Oder noch optimistischer mit KI-Forscher Alex Champandard:
    »[R]esearchers can then begin developing technology to detect fake videos and help moderate what’s fake and what isn’t, and internet policy can improve to regulate what happens when these types of forgeries and harassment come up. “In a strange way,” this is a good thing, Champandard said.«
    [https://www.piqd.de/te...]

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