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Medien und Gesellschaft

Der Hase bleibt hier: Was der Männerüberschuss in Ostdeutschland mit dem Rechtsruck zu tun hat

Simon Hurtz
Journalist, Dozent, SZ, Social Media Watchblog

Mag es, gute Geschichten zu erzählen.
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Mag es, gute Geschichten zu teilen. Das tut er hier.
Mag es gar nicht, in der dritten Person über sich zu schreiben.

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Simon HurtzMittwoch, 19.09.2018

Zur Wendezeit war das Geschlechterverhältnis in Ostdeutschland weitgehend ausgewogen. Das änderte sich Anfang der 90er-Jahre: Fast zwei Drittel der Menschen, die in dieser Zeit die neuen Bundesländer verließen, waren Frauen. Zehn Jahre später kamen in der Altersgruppe der 22- bis 32-Jährigen auf 100 Männer weniger als 90 Frauen. In einigen Gemeinden ist das Verhältnis gar zwei zu eins - in Städten wie Hamburg, München oder Berlin sind die Frauen dagegen in der Überzahl.

Europaweit ist keine Region so männlich dominiert wie die ostdeutsche Provinz. Doch auch ländliche Regionen in Niedersachsen, Baden-Württemberg und Bayern weisen einen Männerüberschuss auf. In Niederbayern spricht man von "chinesischen Verhältnissen".

Dieser Fakt sei "erstaunlich unterrepräsentiert in der Debatte über die Gründe für das Erstarken der Rechten", schreibt Elsa Koester:

Legt man die Karte der Geschlechterverteilung über die Karte der AfD-Wählenden, ist die Verteilung in großen Teilen deckungsgleich: Je mehr Männer in einer Region im Verhältnis zu Frauen leben, desto stärker ist die AfD.

(Anmerkung: Das ist eine Korrelation, keine Kausalität. Möglicherweise gibt es andere Erklärungen. Ein ähnlicher Zusammenhang zeigt sich auch beim Vergleich der AfD-Ergebnisse mit dem Anteil von Flüchtlingen: Wenige Migranten korrelieren mit vielen Stimmen für die AfD.)

Koester zitiert Studien, denen zufolge Männer ohne Partnerin häufiger das Gefühl hätten, ungerecht behandelt zu werden. Auch steige die Kriminalitätsrate in Gebieten mit vielen Single-Haushalten. Aus der Perspektive der zurückgelassenen Männer ließen sich "patriarchale und antifeministische Reflexe zwar nicht entschuldigen, aber womöglich erklären".

Der Frauenmangel in der Provinz ist nicht die eine Ursache des Erstarkens der Rechten. Warum etwa Neonazis in Dortmund so stark sind, lässt sich damit nicht erklären. Dennoch ist ein Zusammenhang zwischen toxischer Männlichkeit, patriarchaler Kultur und Rechtsruck nicht von der Hand zu weisen.
Der Hase bleibt hier: Was der Männerüberschuss in Ostdeutschland mit dem Rechtsruck zu tun hat

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