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Datenjournalismus als Taschenbuch: 1.000 Kilometer durch Deutschland
Redakteurin
picker für: Technologie und Gesellschaft Fundstücke
Promovierte Literaturwissenschaftlerin. Schwerpunkte: Digitaler Journalismus, Journalistenausbildung und Medienkompetenz. Chefredakteurin der Berliner Gazette (https://berlinergazette.de) und Professorin für digitalen Journalismus an der Macromedia University of Applied Sciences. Kann sich die Namen ihrer Student*innen merken.
1.000 Kilometer durch Deutschland. Mit dem ICE. Klingt für die meisten nicht gerade nach Vergnügen. Julius Tröger, Chef der Abteilung Visual Journalism bei Zeit Online und einer der profiliertesten Datenjournalisten des Landes, sieht das anders. Die Reise von Berlin über Leipzig und Frankfurt am Main nach München liefert den Stoff für eine Erzählung über das Land, die Leute und die Statistiken, die verraten, wie es um die Bundesrepublik bestellt ist. Eine ähnliche Idee hatte Tröger umgesetzt, als er noch das Interaktivteam bei der Berliner Morgenpost leitete – dort war es eine Fahrt quer durch die Stadt, vom Villenviertel in den "sozialen Brennpunkt" entlang der Buslinie M29 (die wiederum basierte auf dem tollen Stück der New York Times.
Nun hat Tröger die Idee vergrößert und bereist also fast ganz Deutschland. Dabei gräbt er Statistiken aus, die relevant sind für die gesamte Gesellschaft (Explosion der Mietpreise zum Beispiel) oder Kurioses (die Verteilung der Nachnamen Schulze und Huber etwa). Datenjournalismus im Buchformat – wie kann das funktionieren? Das Buch zeigt: Ziemlich hervorragend. Es geht bei dieser Art des visuellen Journalismus nämlich nicht bloß um flashige, interaktive Anwendungen, sondern eben auch darum, Geschichten zu erzählen und Zusammenhänge aufzuzeigen, die sonst vielleicht unentdeckt bleiben würden. Tipp: Die Leseprobe auf der Webseite liefert einen sehr umfassenden Einblick in das Buch, natürlich ist es in schöner alter Papierform am meisten zu empfehlen.
Quelle: Julius Tröger Bild: Rowohlt rowohlt.de
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