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Alles neu macht das Web, so könnte man denken, wenn man die Diskussionen über unseren gesellschaftlichen Umgang miteinander hört. Die Filterblase also verhindert, dass wir über die politischen „Lager“ miteinander Kommunizieren und voneinander lernen. Das soll früher anders gewesen sein?
Wer im vordigitalen Zeitalter in Deutschland links war, der las die «TAZ» oder die «Frankfurter Rundschau», eher konservative Zeitgenossen griffen zur «FAZ» oder zur «Welt». Die einen trafen sich in alternativen Kneipen, studierten Sozialpädagogik und kauften in linken Buchläden – die anderen wandten sich dem bürgerlichen Angebot zu. Welcher Linke suchte sich etwa ganz gezielt konservative Freunde, um nicht in seiner Filterblase zu versumpfen?
Ich denke, seit sich Menschen in größeren sozialen Gebilden zusammenfanden, hat es ideologische Gruppen gegeben, die sich in „Filterblasen“ organisierten. Und sich wechselseitig zu befruchten oder gar zu bekehren, war sicher damals schon die Ausnahme.
Der Artikel bringt noch einige Beispiele aus aktuellen Studien, die die simple Filterblasenthese relativieren. Alles Mechanismen, die wir eigentlich noch aus der Zeit vor dem Internet kennen.
...groß werden auf dem bayrischen Dorf in den 80ern - das war Filterblase.
Ich glaube auch, dass die Blase nicht das "moderne" Problem ist, sondern eher die Selbstverstärkungsmaschine in ihrem Inneren, die gewissermaßen eben radikalisiert.
Diese Filterblasen sind per se nichts neues, qualitativ aber schon. In der vordigitalen Welt konnte ich mir zwar das Blatt passend zu meiner Gesinnung auswählen. Diese Art der Kommunikation erfolgte aber öffentlich und für alle einsehbar. Heute finden sich Menschen in nicht-öffentlichen Gruppen voll Gleichgesinnter zusammen und radikalisieren sich dort - während Medienmenschen und Politiker sich wundern, was mit der Gesellschaft passiert.