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Medien und Gesellschaft

"Clubhouse" für alle, die trist auf ihr Google Phone starren

Benjamin Freund
News Editor / Redakteur bei LinkedIn News

Studierter Medienwissenschaftler & Kulturjournalist. Fest für LinkedIn News, frei für dpa, Tagesspiegel, Monopol, shelfd & Galore. Vorher unter anderem bei ze.tt, DLF Nova, Deutsche Welle, Berliner Zeitung & Musikexpress.

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Benjamin FreundDonnerstag, 21.01.2021

Es wird getalkt über Innovation, geschnackt über Trends, sinniert darüber, wie Unmögliches möglich gemacht werden soll. Die Gespräche verpuffen danach im auditiven Jenseits – sind nicht nachträglich abhörbar. Live ist eben live. Und Clubhouse der heiße Sche*ß, der Entrepreneur*innen-Träume feucht werden und Journalist*innen-Herzen im 6/8-Takt auf und ab hüpfen lässt – aber es geht eben auch alles ein bisschen elitär zu, in diesem Clubhouse.

Denn: Abseits von einer eher fahrlässigen Hate-Speech-Policy gucken Android-User*innen derzeit träge auf ihre Bildschirme. Die partizipative Livepodcast-Plattform läuft auf iOS only. Weil ich selbst recht kompromisslos auf Googles Betriebssystem schwöre, habe ich unten ein paar Alternativen recherchiert – für alle, die beim Clubhouse gerade vor verschlossenen Türen stehen.

Space – Audio Conversations

  • Einen eigenen Space eröffnen? Mit Abonnent*innen sprechen? Oder doch lieber laufenden Gesprächen beitreten? Klingt nach Clubhouse – handelt sich aber um eine Plattform von einem Gründerteam aus Miami.
  • Erster Positiv-Punkt: Es braucht keinen Invite.
  • Zweiter Win: Es läuft auch auf Android. Das letzte Update gab's sogar erst am 19. Januar 2021.
  • Gespräche können aufgezeichnet werden!
  • Überzeugte schon bei vielen User*innen der BETA-Version durch ein formschönes Design.
  • Was Space letztlich doch alles an Daten von uns sammelt, liest man hier.

Spaces

  • Wieder was mit "Space". Diesmal steckt aber ein bereits bekannter Netzwerk-Player dahinter: Twitter.
  • Twitter begreift "Space" als eine Art "Dinnerparty", bei der sich jeder* und jede* am Tisch wohlfühlen soll. Mehrfach betont werden außerdem die Intimität von Stimmen, die im geschriebenen Text hingegen oft verloren gingen.
  • Dafür hat der Kurznachrichtendienst kurzerhand die App Breaker aufgekauft.
  • Laut eines Tweets vom Spacesteam im Dezember 2020 kommt zunächst eine ausgewählte Testgruppe an Nutzer*innen in den Genuss des Audioformats.
  • Gut zu wissen: Geprüft werden im Testballon das Teilen von Tweets in Spaces, Melde- und Blockierfunktionen, Reaktionen, die einem Handzeichen in [z. B. in Zoomkonferenzen etc.] ähneln sowie eine Funktion für "live transcriptions".
  • Was aktuell auch nur für iphone-Menschen zugänglich ist, wird sicher bald auch für Android ausgespielt werden.

Sputnik

  • Auch der MDR kümmert sich um Audio-Talks. Die Plattform ist somit Teil des öffentlich rechtlichen Auftrags.
  • Bei Sputnik kann jeder ohne Einladung rein, egal ob Apple oder Google-Handy.
  • Hate Speech will Sputnik nach eigenen Angaben unterbinden.
  • Wer erst später zur Diskussion dazustößt, kann die Talks nachhören. Und später seine eigene Meinung aufnehmen und einreichen.
  • Zur Datenspeicherung sagt Sputnik auf der eigenen Webseite Folgendes:
Wir stellen mit deinen Daten nichts Krummes an und geben sie nicht an Dritte weiter. Du gibst deine Meinung bei uns anonym ab und es gibt keine Nachfragen, ob wir uns deine Kontakte mopsen dürfen!

Stationhead

  • Bei Stationhead liegt der Fokus auf der Simulation von Radio-Sendungen. Die können ohne Lizenzprobleme durch Apple Music und Spotify mit Tracks unterfüttert und mit dem Publikum geteilt werden.
  • Mit bis zu vier weiteren Nutzern kann man eine gemeinsame Sendung starten.
  • Zuhörer*innen können zudem live on air geschaltet werden.
  • Die App existiert neuerdings ebenfalls für Android.
  • Monetarisierung wird aus Host-Perspektive gleich mitgedacht: So kann man sich von der eigenen Zuhörerschaft live unterstützen lassen. Auch von Stationhead selbst können Hosts sich Geld für "konstanten und erfolgreichen" Content versprechen.

Voicehub

  • Vergleichbar mit Facebook- oder WhatsApp-Gruppen tummelt man sich hier in sogenannten "Hubs". Ausgewählte Hosts können darin zu Musik, Filmen und sämtlichen anderen Interessen eine Gruppe leiten.
  • Sog. Live-Gruppen finden in den jeweiligen Hubs als Audio-Live-Stream statt, dem alle Mitglieder des Hubs beitreten können. Wie bei Clubhouse können die Mitglieder*innen selbst zu Sprecher*innen aufsteigen.
  • Das Besondere: Über Pinnwände werden "interessante Links, ausführliche Beiträge oder kurze Umfragen" mit der Community geteilt. Der Vorteil: Durch die Textposts wird man als Nutzer*in zusätzlich auf gute Gespräche in Voicehub aufmerksam.
  • Die Live-Gruppen werden sogar automatisch aufgezeichnet und in dem jeweiligen Hub gepostet.

Friendly Reminder: Wer von alledem nix hält, kann übrigens auch Livepodcasts auf Spotify lauschen – oder eben dem guten alten Radio. :)

Ach ja, wenn ihr weitere Audio-Only-Portale kennt und schätzt – gern ab damit in die Kommentare!

"Clubhouse" für alle, die trist auf ihr Google Phone starren

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Kommentare 6
  1. Matthis Pechtold
    Matthis Pechtold · vor 3 Jahren

    Schöne Übersicht, merci!

  2. Daniela Becker
    Daniela Becker · vor 3 Jahren

    Das ist eine schöne Übersicht, aber warum heißt die Überschrift nicht einfach "Alternativen zu Clubhouse"? Man muss doch das eine Angebot nicht gleich runtermachen, oder?

    1. Benjamin Freund
      Benjamin Freund · vor 3 Jahren

      Hey Daniela, danke für dein Feedback & den Gedanken.

      Stimmt! Klar handelt es sich hier letztlich um Alternativen. Und auch die werden ihre Ecken und Kanten haben. Ich denke jedoch auch, dass es gut zu wissen ist, was es abseits vom aktuellen Platzhirsch Clubhouse sonst so gibt.

      Und generell: Clubhouse kann man aus denn 2 bekannten Gründen a) technische Eintrittsbarrieren & b) keine klaren Richtlinien gegen Hassrede und Desinformation zu mindestens kritisieren. Vielleicht sprach explizit bei der Titel-Wahl aber auch zusätzlich der geknickte Android-User in mir :)

    2. Daniela Becker
      Daniela Becker · vor 3 Jahren

      @Benjamin Freund Hab kein Problem mit Kritik an Clubhouse, mich nervt es sogar brutal, dass die Werbung dafür sogar fast noch penetranter ist als LinkedIn. Ich hätte nur fast wegen der Überschrift deinen guten Text nicht aufgeklickt:)

    3. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor 3 Jahren

      @Benjamin Freund man kann ihnen etwas Zeit geben, aber wenn sie nicht absehbar mit einer android app kommen, würde ich mich dem auch als apple user wieder entziehen...dass sich partizipationsrelevante software etabliert, die nur mit bestimmten Geräten läuft ist nicht akzeptabel letztlich.

  3. Gabriel Koraus
    Gabriel Koraus · vor 3 Jahren

    Besten Dank für die gute Übersicht!

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