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Medien und Gesellschaft

19 Beispiele, die zeigen, wie Boris Reitschuster manipuliert

Simon Hurtz
Journalist, Dozent, SZ, Social Media Watchblog

Mag es, gute Geschichten zu erzählen.
Mag es, gute Geschichten zu lesen.
Mag es, gute Geschichten zu teilen. Das tut er hier.
Mag es gar nicht, in der dritten Person über sich zu schreiben.

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Simon HurtzSamstag, 24.04.2021

Am liebsten würde ich Boris Reitschuster einfach ignorieren. Allerdings haben in den vergangenen Monaten mehrfach Bekannte und Schulfreundïnnen seine Blogeinträge geteilt. Zugegeben: Das sind meist Menschen, die auch etliche andere unseriöse Seiten lesen. Aber es zeigt, dass Reitschuster ein Publikum hat – und dass es Faktenchecks wie diesen braucht.

Unter anderem Philip Kreißel und Thomas Laschyk haben für den Volksverpetzer zusammengetragen, wie Reitschuster raunt, manipuliert und indoktriniert:

Reitschuster schwindelt darüber, angeblich keine Ideologie zu haben und setzt gleichzeitig massiv auf Framing, Verzerrung, Spekulation und Auslassungen. Er beschreibt seine Arbeit als die wichtige Aufgabe von Journalist:innen, "alles ständig kritisch zu hinterfragen", und auch den "offiziellen Kurs" der Regierung anzuzweifeln. Doch offenbar hat sich das undifferenzierte, sogar anlasslose "Zweifeln" bei ihm zum Selbstzweck – und Geschäftsmodell – entwickelt, sodass er quasi nur noch einseitig berichtet – und sich gegen jegliche Kritik immunisiert hat.

Es folgen 19 teils aufwendige und detaillierte Faktenchecks, die helfen, die Methode Reitschuster zu verstehen. Es ist eine Mischung aus Falschbehauptungen, Verzerrungen und Andeutungen. Im vierten Beispiel, bei dem es um eine "Querdenken"-Demonstration in Köln geht, schreibt der Volksverpetzer etwa:

[Reitschuster.de] war maßgeblich daran beteiligt, diese Fake-News in rechtsextremen Kreisen voranzutreiben und Narrative von "Lügenpresse" zu befeuern. An dieser Stelle muss man die Schlitzohrigkeit Reitschusters sogar loben, denn er schafft es hier und in den vielen seiner Beiträge, nirgendwo konkret zu lügen oder wichtige Fakten ungesagt zu lassen und dennoch seine Leserschaft extrem zu täuschen. Dazu nutzt er geschickt Framing, Spekulationen, Suggestivfragen und Konjunktive und versteckt innere Widersprüche in seinen Narrativen am Ende seiner Artikel, wohl wissend, dass diese überlesen werden.

Noch interessanter als die einzelnen Beispiele finde ich die allgemeineren Zwischenbemerkungen, die deutlich machen, wie Reitschuster arbeitet:

[In dem Artikel] greift Reitschuster den Faktencheck zu seiner eigenen Fake-News auf und unterstellt der ARD "dreiste und geschickte Manipulation", "Framing" und Methoden aus "sozialistischen Propaganda-Schulen" zu betreiben, was ihn an ein "Wahrheitsministerium" erinnere. Völlig ohne Selbstironie formuliert er diese drastischen Vorwürfe, ohne zu erklären, wie "sozialistische Propaganda-Schule" und "Wahrheitsministerium" denn kein Framing oder Propaganda-Sprache sein sollen. Und ohne auf die relevanten Fakten einzugehen, die im Faktencheck dargelegt wurden – und die er wiederholt verschwiegen hat.

Die Autoren haben an den Faktenchecks wochenlang gearbeitet, "sind jedoch regelrecht untergegangen, weil Reitschuster schneller Desinformationen produzieren kann, als wir richtigstellen". Dabei gehe er geschickter vor als seine rechtsextremen Kollegïnnen und verbreite seine Unwahrheiten weniger plump:

Reitschuster nutzt extrem geschickt Framing, Suggestivfragen und gezieltes Herauspicken auch der blödesten Fake News, denen er dadurch Glaubwürdigkeit verleiht, dass er so tut, als müsste man sie ernst nehmen. Für diese Raffinesse muss man ihn fast sogar loben. Denn hinter einer extrem irreführenden oder komplett falschen Schlagzeile und vielen Absätzen, die er mit Spekulationen und seinem subjektiven Eindruck füllt, bringt er oft in seinen Artikeln den "Faktencheck" seiner eigenen Fake News sogar selbst, versteckt weit unten im Text und hinter Konjunktiven, wohl wissend, dass die meisten seiner Leser:innen entweder nicht so weit lesen oder im Gegenteil, das auch noch für ein Qualitätsmerkmal halten, während Framing, Priming, Pathos, Hörensagen und Auslassungen den gewünschten gegenteiligen Eindruck verstärken sollen.

Das Traurige: Diese Methode hat Erfolg, zumindest bei einer gewissen Zielgruppe. Deshalb bin ich dem Volksverpetzer dankbar für das mühsame, aber wertvolle Debunking.

Auf Grund des großen Interesses haben wir den Quellenlink für alle LeserInnen freigeschaltet:

19 Beispiele, die zeigen, wie Boris Reitschuster manipuliert

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