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Fundstücke

"Wenn man keine Adresse hat, ist man auch nicht Teil der Gesellschaft"

Michaela Haas
Reporterin. Autorin. Kolumnistin.
Zum piqer-Profil
Michaela HaasSamstag, 28.12.2019

Es ist ein Unding, dass in einem Land wie Deutschland knapp 700.000 Menschen keine feste Wohnung haben. Tendenz steigend. Bewundernswert, dass sich Architekten wie Alexander Hagner dafür engagieren, nicht nur erschwingliche, sondern in jeder Hinsicht toll durchdachte Lösungen zu bauen.

"Es gibt ein Menschenrecht auf Wohnen, es wird nur nicht exekutiert", sagt Hagner, dem als Architekturstudent erstmals die eigene Ohnmacht gegenüber dem Elend der Menschen auf der Straße richtig bewusst wurde. Das Gefühl der Hilflosigkeit wuchs nur, als er den Menschen auf der Straße Geld gab. Seitdem versucht Hagner, sich mit den Fähigkeiten eines Architekten für diese Menschen einzusetzen.

Diese SZ-Reportage stellt Hagners "Vinzi-Dorf" in Wien vor und die Star Apartments des Architekten Michael Maltzan in Los Angeles. Die beiden Architekten erzählen, was an ihren Projekten anders ist, wie steil die Lernkurve war und wie sie mit den Todesdrohungen umgehen, die sie für ihre Arbeit bekommen.

Hanger nennt sein Dorf für ältere Obdachlose das "gravierendste Erfolgserlebnis im Beruf": Bei keinem Projekt nehme er "die Wirksamkeit" so wahr.

"Bei Obdachlosigkeit ist nicht der fehlende Schutz vor Regen und Sonne das Schlimmste, sondern dass die Menschen keinen Platz haben, wo sie sein dürfen. Jedes Tierchen kann sich sein Nest bauen", sagt der Architekt: "Obdachlosigkeit ist lebensbedrohlich." Statt sich mit dieser Kälte abzufinden, entwirft er lieber. In seinem Wiener Dorf messen die spartanischen Reihenhäuschen gerade mal 7,2 Quadratmeter. Außer Nasszelle und einem Zimmer mit Bett, Tisch, Schrank, zwei Stühlen und einem Nachtkästchen hat darin kaum etwas Platz. Ist das zumutbar? "Das Wichtigste für diese Menschen ist ihre Privatsphäre, dass sie endlich wieder 'Meins!' sagen können."


"Wenn man keine Adresse hat, ist man auch nicht Teil der Gesellschaft"

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Kommentare 1
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor 4 Jahren · bearbeitet vor 4 Jahren

    Das Menschenrecht auf Wohnen - auf ein Nest wie es oben so gut formuliert wird.
    Es wurde mir aktuell grad wieder bewusst als spät nachts (als ich zum Geldautomaten ging) bei meiner Bank ein sicherheitsmann vorbei guckte. Seine Tour war u.a. dafür gedacht, Obdachlose und Betrunkene fern zu halten...
    klar auch ich möchte abends keinem Penner am Geldautomaten begegnen (weil man ja nie weiß. ..gerade als Frau), aber: der bankraum ist erleuchtet warm und normalerweise die Nacht über völlig ungenutzt: was für eine Verschwendung. Mir ist auch klar dass die Bank nicht einfach ihre Räume für obdachlose öffnen kann weil vermutlich vieles schief ginge ausgenutzt würde etc.
    Und dennoch.

    Da ist die Idee mit extra für Obdachlose Minimal-Räume zur Verfügung zu stellen schon passend.
    (Auch weil die obdachlosenunterkünfte sonst 1 viel zu wenig vorhanden sind und 2 aus diversen Gründen für viele obdachlose Menschen nicht reichen nicht geeignet sind.)

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