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Regulierung ist für den Schutz der Natur unverzichtbar

Ole Wintermann
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Ole WintermannSamstag, 25.09.2021

Ein großes Problem beim Kampf gegen den Klimawandel ist die Frage, in welcher Weise der bisher nicht berücksichtigte Produktionsfaktor “Natur” (z. B. die monetäre Bedeutung von Schilf als Säuberungsleistung der Natur für Flusswasser) stärker in die Kalkulation der negativen externen Effekte unsere Produktions- und Konsumweise einbezogen werden kann.

Grundsätzlich sind sich Forscher und progressive Ökonomen inzwischen einig, dass die Schäden an der Umwelt schon seit langer Zeit ein Wirtschaftswachstum vorgaukeln, das so gar nicht stattfindet. Kurz und einfach ausgedrückt: Wir wachsen uns im Grunde genommen kaputt.

"We have increased economic growth at the expense of nature."

Viele Ökonomen und Umweltwissenschaftler sind inzwischen der Meinung, dass dieser Schaden ganz konkret bewertet werden muss, um die “Sprache” der Politik und Wirtschaft zu sprechen und diesen das Problem somit besser nahebringen zu können.

Die größte Herausforderung ist es aber, einen Preis für die Schäden an der Natur oder die auf den ersten Blick unsichtbaren Leistungen der Natur zu finden, wenn es dafür – in den meisten Fällen – keinen Markt gibt. Somit geraten beispielsweise regionale kulturelle Aspekte mit in den Blick, die aber natürlich in ihrem Implikationen indirekt auf dem Weltmarkt Auswirkungen auf Produktion und Konsum haben können. Diese Sekundäreffekte müssten eigentlich auch Eingang finden in die Bewertung der Natur-Leistungen.

"Some $44 trillion (37 trillion euros) of annual economic value generation—half of the world's gross domestic product."

Kritiker des Bewertungsansatzes bringen das Argument vor, dass es unethisch ist, der Natur erst dann einen Schutz zu gewähren, wenn sich deren Beitrag in Geld aufwiegen lässt.

Die Lösung liegt aus Sicht der Kritiker des Marktansatzes in der Regulierung, da der Markt nicht fähig ist, einen absoluten Schutzstandard zu setzen:

"We need to regulate, make practices illegal and invest in green infrastructure and biodiversity (..) Valuing nature (..) gives everybody the same information but it doesn't guarantee that everyone will make the decision to protect nature."
Regulierung ist für den Schutz der Natur unverzichtbar

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Kommentare 4
  1. Silvio Andrae
    Silvio Andrae · vor mehr als 2 Jahre · bearbeitet vor mehr als 2 Jahre

    Nimmt man die fortschreitende Umweltzerstörung ernst, so müsste die der Gesellschaft zugrunde liegende Wirtschaftsform zur Disposition gestellt werden. Kritiker dieses Ansatzes meinen hingegen, dass die Umweltbelastung gerade auf den Verstoß gegen die Funktionsprinzipien des Marktes zurückzuführen sei und nicht deren Ausfluss sei. Beide Fraktionen scheinen im Unrecht zu sein: Die Krisenpartei aus dem Grund, weil sie den Normalzustand des Kapitalismus fälschlich als Krise identifiziert. Die Marktpartei deshalb, weil sie reguläre Ergebnisse des Marktes als Konsequenz fehlender oder gestörter Märkte zu identifizieren versucht.
    Was folgt daraus: Bereiche wie der Umweltschutz lassen sich einfach nicht zufriedenstellend durch Marktvermittlung koordinieren. Sie sind daher aus dem Markt und in politische Verantwortung zu übergeben, d.h. einer anderen Form sozialer Regulierung zu unterwerfen. Praktisch bedeutet dies: Alle direkten Subventionen und Steuersubventionen für den braunen Kapitalismus sind zu kappen. Die "Verbreitung von Kohlenstoff" ist zu stoppen.

    1. Ole Wintermann
      Ole Wintermann · vor mehr als 2 Jahre

      Sehr prägnant zusammengefasst. Zustimmung! Ich erwarte zu den jetzt anstehenden Koalitionsverhandlungen gerade zu dieser Frage der Marktlösungskapazität einige Diskussionen zwischen Gelb und Grün.

    2. Silvio Andrae
      Silvio Andrae · vor mehr als 2 Jahre

      @Ole Wintermann Genau, beide Fraktionen treffen hier aufeinander und müssen eine Lösung finden.

    3. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor mehr als 2 Jahre · bearbeitet vor mehr als 2 Jahre

      Man kappt damit aber nicht "dem Kapitalismus" den Kohlenstoff, sondern vor allem der Bevölkerung. Dem Kapitalismus ist es egal, womit und was er produziert. Solange genügend Investitionen und Abnehmer da sind. Kein Mensch weiß, wie man diese Gedankenspiele umsetzen kann und was die Folgen wären. Erst mal Armut. Soziale Regulierung ersetzt keine Ökonomie. Viel Spaß für die Politiker, die das in dieser Welt schnell versuchen. Es bleibt eigentlich nur ein behutsamer Weg.

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