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Dr. Michaela Haas schreibt Kolumnen für die Süddeutsche Zeitung und Lösungsreportagen für David Byrnes Magazin Reasons to be Cheerful, weil sie davon überzeugt ist, dass es selbst für die drängendsten Weltprobleme Lösungen gibt. Sie ist Mitglied des Solutions Journalism Network und Autorin mehrerer erfolgreicher Sachbücher. Demnächst erscheint von ihr das neue Buch 108 Arten, dem Leben einen Sinn zu geben (OW Barth, 2024).
Michaela arbeitet als Reporterin und Interviewerin für Printmedien wie die Süddeutsche Zeitung, GEO, Neue Zürcher Zeitung, Die Zeit, u.a. und im Fernsehen (ARD, BR, WDR). In Amerika erschienen ihre Artikel unter anderem in der New York Times, Mother Jones, Huffington Post, Psychology Today, CBS, u.a. Sie hat als Dozentin an der renommierten Universität von Kalifornien in Santa Barbara und der University of the West in Los Angeles gelehrt.
Ich bin von den Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz gleichermaßen fasziniert wie verstört. Die Implikationen machen mir manchmal Angst. Bekanntlich können Maschinen inzwischen malen wie Rembrandt (wie an der Universität Delft), Reden schreiben wie Barack Obama und beim Jazz improvisieren wie John Coltrane. Heute piqe ich aber ein Beispiel, das ich selbst recherchiert habe, und von dem ich finde, dass es das Potenzial des Zusammenspiels zwischen Mensch und KI nicht besser demonstrieren könnte.
Als der junge Musiker Jason Barnes bei einem Arbeitsunfall seine rechte Hand verliert, denkt er, seine Schlagzeugerkarriere sei vorbei. Dann hört er von Gil Weinberg, dem Gründungsdirektor des Georgia Tech Center für Musiktechnologie und einer Koryphäe der künstlichen Intelligenz. Weinberg hat unter anderem eine Roboter-Band geschaffen, deren Improvisationen von menschlichen Musikern nicht zu unterscheiden sind. Für Jason Barnes baut Weinberg einen bionischen Arm, mit dem Barnes schneller und besser Schlagzeug spielen kann als jeder andere Schlagzeuger.
Dabei ist die Musik für ihn nur der Anfang:
„Um Musik zu machen, braucht man Präzision, Rhythmus und nun ja, Fingerspitzengefühl,“ sagt Weinberg. „Wer Musik machen kann, kann auch vieles andere.“
Sein Institut hat auch Handschuhe kreiert, die ihrem Träger innerhalb einer Stunde das Klavierspielen beibringen oder Blinden das Braille-Lesen (was sonst üblicherweise Monate dauert). Diese Innovationen, so hoffen die Erfinder, könnten auch Hirngeschädigten bei der Rehabilitation helfen, die richtigen Bewegungen wieder zu lernen oder zum Beispiel auf einer Tastatur zu tippen.
„Die Untergangspropheten fürchten, Roboter nehmen uns unsere Jobs weg,“ sagt Weinberg. „Aber hier haben wir ein Beispiel, wo Menschen ohne die Roboter ihren Job nicht machen könnten.“
Quelle: Michaela Haas Bild: The Georgia Insti... sz-magazin.sueddeutsche.de
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