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Desinformation? Lügenkampagnen? Überraschende Strategien dagegen vor der Europawahl

Michaela Haas
Reporterin. Autorin. Kolumnistin.
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Michaela HaasDonnerstag, 02.05.2019

Ohne russische Desinformationskampagnen wäre Trump vermutlich nicht Präsident, die Brexit-Abstimmung vielleicht anders ausgegangen, und in unseren Facebook-Feed hätten sich weniger Fake Postings eingeschlichen. Die nächste große Wahl ist die Europawahl am 26. Mai, und die europäischen Länder rüsten auf, um den Trollfabriken Gegenwehr zu bieten. Aber was heisst rüsten auf? 5 Millionen Euro Budget der EU für die Gegenwehr stehen einem Jahresbudget von 360 Millionen Euro der russischen Propagandamaschine Russia Today gegenüber.

In dieser Reportage für das SZ-Magazin gehen Hannes Grassegger und Till Krause der Frage nach, wie es gezielte Kampagnen-Videos sogar in die Tagesthemen und in Böhmermanns Sendung geschafft haben, was das Ganze mit der Stasi zu tun hat und was wir aus Aktionen wie "Zitrone II" lernen können.

Die Aktion zeigt: Desinformation wirkt nicht wie eine Schusswaffe, die einen präzisen Treffer landet, eher wie ein schleichendes Gift. Sie braucht Zeit, denn das Ziel solcher Desinformationskampagnen ist kein schnelles Erledigen des Gegeners, sondern dessen langsame Zersetzung - indem man Zweifel sät.

Überraschenderweise ist die effektivste Gegenwehr oft nicht das sofortige Aufbegehren gegen die Falschinformation, sondern: Schweigen. Nicht weiterverbreiten. Die Trolle nicht füttern.

Dafür verbreite ich umso lieber diese tolle Reportage.

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