Die meisten von uns kennen Apu, den indischen Supermarktbesitzer aus "Die Simpsons". 

Für mich persönlich ist Apu ein fester Bestandteil der Serie. Ich bin de facto mit diesem Mann aufgewachsen. Doch nun hat sich eine Kontroverse um den Charakter entwickelt. 

Nicht wenige Simpsons-Fans, darunter vor allem einige bekannte indisch-amerikanische Prominente, sind mittlerweile der Meinung, dass Apu rassistisch dargestellt wird und dass sich das ändern muss. 

Die Reaktion der Simpsons-Macher ist allerdings eher kontraproduktiv. Anstatt auf die Vorwürfe konkret einzugehen, soll der beliebte Charakter nun einfach gestrichen werden.

Richtig gelesen. Simpsons ohne Apu.

In diesem Stück beschreibt Bhaskar Sunkara, Herausgeber des linken US-Magazins "Jacobin", warum er diese Entscheidung nicht unterstützt.

Sunkara hat selbst indische Wurzeln, doch für ihn war Apu - auch aus linker Sicht - stets ein Held. Ein hart arbeitender Migrant, der ehrlich ist und seine Familie ernähren will.

Außerdem meint Sunkara, dass Apus Charakterentwicklung sehr wohl komplex gewesen sei, vor allem im Vergleich zu anderen Simpsons-Figuren. Die Kritik an Apu findet er u. a. deshalb überzogen und fehl am Platz. 

Außerdem zeigten oftmals auch die Simpsons, wie tolerant sie sind (ich habe sie ohnehin meistens so aufgenommen). In einer Episode wäre Apu nämlich fast abgeschoben worden. Doch während Homer eine Kampagne gegen die Trump'sche Migrationsrhetorik des Bürgermeisters von Springfield startete, half Lisa Apu beim Bestehen des Einbürgerungstests. 

Umso bedauerlicher, dass er nun aus der Serie gestrichen werden soll.