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Literatur

Who’s afraid of Binnen-I?

Leopold Ploner
Lebt am Ammersee, hat also von vornherein einen recht entspannten Blick auf die Welt.

Elektronikingenieur, Marketing, Werbetexter, Verleger, Blogger.

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Leopold PlonerSamstag, 27.02.2021

Bei der Diskussion um Gendersternchen und Binnen-I kommt es schnell zu einer gewissen Verbissenheit (auch bei mir), wie man zuletzt an diesem piq von @dirk.liesemer sehen konnte: Ein Aufsatz gegen Gendersternchen und Binnen-I – und die Reaktionen

Bei dieser Diskussion fiel mir der Schriftsteller Zé do Rock ein, der mit der deutschen Sprache ziemlich rabiat umgeht. Sein Buch "fom winde ferfeelt" hat mich vor 20 Jahren schwer beeindruckt, und ich finde es auch heute noch brillant. Schlägt man es in der Mitte auf, steht man vor einem Haufen fremder, schwer verständlicher Sätze. Hier ist das Buch nämlich in Ultradoitsh geschrieben.

Liest man es wie gewohnt von Anfang bis Ende, wird alles ganz einfach. Zé do Rock beginnt seine launigen Reiseberichte in dem von ihm so genannten "Schwerdeutsch", also dem Deutsch, wie wir es kennen. Dann verschlankt er die Sprache Kapitel um Kapitel. Nacheinander fallen die Groß-/Kleinschreibung weg, genauso wie Dehnungs-h und "ck", Deklinationen und Konjugationen werden radikal umgebaut. Einige Buchstaben aus unserem Alphabet werden bei der Gelegenheit gleich mit über Bord geworfen.

Verblüffenderweise liest sich das so entstehende Ultradoitsh völlig flüssig und problemlos. Man hat ja immer ein Kapitel lang Zeit, sich an einen Reformschritt zu gewöhnen. Genau in der Mitte des Buches nimmt Zé do Rock dann seine Rechtschreibreform Schritt für Schritt wieder zurück, und am Ende landen wir wieder in unserem gewohnten Schwerdeutsch.

Manche mögen das furchtbar finden, mir hilft es, die Diskussion ein bisschen lockerer zu sehen. Man kann auch ohne die hergebrachten Grammatikregeln ganz wunderbar schreiben (und man kann natürlich auch mit den hergebrachten Grammatikregeln ganz wunderbar schreiben).

Sollte ich mich doch wieder einmal in das Thema hineinsteigern, dann sehe ich mir dieses Video an, in dem Stephen Fry über Sprache spricht: What makes us human? Es ist ein fulminantes Plädoyer gegen Pedanterie und Rechthaberei, und für die schiere Freude an der Sprache. Das beruhigt mich, und ich schreibe zu Gendersternchen und Binnen-I keine eifernden Kommentare mehr. Auch nicht zu meinem eigen piq hier.

Who’s afraid of Binnen-I?

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Kommentare 3
  1. Dirk Liesemer
    Dirk Liesemer · vor 3 Jahren · bearbeitet vor 3 Jahren

    Na, da hat mein Piq ja zu einer schönen Replik geführt, noch ein Grund, weshalb ich ihn nicht bedauere, sonst hätte ich nie "fom winde ferfeelt" erfahren ;-) Ansonsten: Ja, es stimmt schon, dass die Debatte schnell aus dem Ruder läuft.

  2. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor 3 Jahren

    klingt interessant. erinnert mich an Arno Schmidt etc. Hatte noch nie davon gehört - jetzt bestellt :-)

  3. Marcus von Jordan
    Marcus von Jordan · vor 3 Jahren

    Danke für diese sehr sehr schöne Moderation lieber Leopold :)
    eAzy Is thE Rule!

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