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Literatur

SEX? - SPRING!

Andreas Merkel

Sachbuchautor über Romane in Berlin. Letzte Veröffentlichung: "Mein Leben als Tennisroman" (Blumenbar). Kolumne "Bad Reading" im Freitag (das meinungsmedium).

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Andreas MerkelDienstag, 12.11.2019

Sex? Noch nie gehört. Beziehungsweise gleich schon wieder total erschlagen: Zehntausend Serien auf Netflix. Der neue Roman von Peter Handke. Die neue Lyrik von Frank Ocean (sucka-sucka-suck my dick, ride me like an Uber... - oh Mann) oder FKA Twigs (now my fruits are for taking and your fingers are stained/do you still think I'm beautiful, when you light me in flames? - siehe unten).

Und jetzt also auch noch der neue Band des Comic-Autorinnen-Kollektivs SPRING, das im Hamburger Mairisch-Verlag seit 2004 jährlich einen Sammelband rausbringt, der jeweils ein großes (und unoriginelles) Thema so subtil-subversiv (und originell) wie möglich aus den unterschiedlichen Story- und Plakatperspektiven aufzubrechen versucht. Die letzten beiden Nummern widmeten sich ZUKUNFT und ARBEIT. Jetzt ist #16 dran: SEX.

Erster Eindruck: Viel pink. Ziemlich viel Mösen und Schwänze. Naive Autobiographik, primitive pop-art und unpersönlich perfekter Feinstrich. Das braune Cover ziert eine pinke Gehirnmasse, der sich SEX einschreibt, aber bei genauerem, also versauterem Hingucken könnte sich die Gehirnmasse auch in eine ineinander verschlungene Ansammlung von Brüsten, Hintern und Genitalien entpuppen.

Innen drin längere Erzählungen von Carolin Löbbert ("Das Fest der Liebe": eine schwangere Künsterlin versucht einen Sparkassen-Mann von der Finanzierung eines japanischen Phallus-Festivals zu überzeugen) und Birgit Weyhe ("Gendering Gustavito": über einen argentinischen Jungen, der sich als Mädchen kleidet und die Autorin über ihre eigenen sexuellen Rollenbilder nachdenken lässt). Leider beides furchtbar brav, appellativ und gutgemeint. (Dabei fand ich Birgit Weyhes hochverdichtete Tagesspiegel-Comics noch so toll, wo sie in der Sonntagsausgabe ein ganzes Leben auf eine Zeitungsseite packen konnte.)

Ziemlich erwartbar auch die selbsterklärenden Bildstrecken "Viva la vulva" von Nina Pagalies (die der Vulva huldigen) und "Adult Corner" von Stephanie Wunderlich (mit banal-absurden Porno-Verrenkungen als absurd-banale Comic-Verkenntlichungen).

Wirklich umgehauen hat mich nur die Story "001" von Jul Gordon, in der leere Wohnungslandschaften über das letzte Mal nachdenken, an dem die Bewohnerin Sex gehabt hat: im Urlaub.

Und ganz am Ende gibt es - super Idee - ein Zeichnerinnen-Register als Kontaktanzeigenmarkt: "Reiche Illustratorin mit Lockenzierde und Prachtvulva sucht Gespiel*innen für illustre Nachtschichten, biete Fame, Luxus und gratis Wifi" trifft auf "Aisha, 35. Sexuelle Orientierung: hetero, manchmal Maus, aber eigentlich egal. Tinder habe ich nur ca. 5 Minuten unter höchstem Stress ausgehalten."

Am Ende also eine Kritik, die allerdings von (schwerem) Herzen kommt. Weil ich ein Fan der Reihe bleibe - speziell des Bandes #12: PRIVÉE, damals noch mit the great Ulli Lust und inzwischen leider vergriffen.

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