Fun Fact: Für diesen Klassiker der Moderne konnte sich Virginia Woolf ein Auto kaufen. Es war ihr erfolgreichster Text, er verkaufte sich gut. Obwohl der Text weder besonders an einem Plot interessiert ist, noch einem auktorialen Erzähler vertraut. Virginia Woolf hat „To the Lighthouse“ als mehrstimmige Geschichte geschrieben. Im Zentrum des 1927 vollendeten Romans stehen die Gedanken von Protagonistin Lily Briscoe, einer ambitionierten und von Selbstzweifeln geplagten jungen Malerin und Sommergast der Familie Ramsay. Zentrum der zehnköpfigen Familie und dieser Erzählung ist jedoch Mrs. Ramsay, eine Mutter von acht Kindern, die jeden für sich einnimmt. Aber auch die schottische Insel, auf der der Leuchtturm steht, der diesem Roman seinen Titel gibt. 

„Ich entwerfe „To the Lighthouse", notierte Virginia Woolf in ihrem Tagebuch. „Das Meer soll durchweg zu hören sein.“ Ob die Gattungszeichnung Roman die richtige sei, auch darüber macht sie sich in ihrem Tagebuch Gedanken. Ihr Ehemann, Leonard Woolf, bezeichnete den Text später als ein „psychologisches Gedicht.“ Es trägt eindeutig autobiografische Züge. Virginia Woolfs Eltern waren die Vorlagen für Mrs. und Mr. Ramsay. Lustig, wie die beiden von Virginia Woolf gezeichnet werden. Vor allem Mr. Ramsay und sein väterliches Fehlverhalten werden humorvoll seziert: „Im Alphabet der Wirklichkeit kommt er immer nur bis zum Buchstaben Q“. 

Es gibt viele schöne Stellen und Bilder in diesem durchkomponierten Textgeflecht, in dem es um Simultanität und Unordnungen und das Vergehen der Zeit geht. Und das als Hörstück die beste Form gefunden hat, dieses Vergehen der Zeit zu genießen.