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Literatur

EXTINCTION = AUSLÖSCHUNG = LESBAR?

Quelle: Bertelsmann Verlag

EXTINCTION = AUSLÖSCHUNG = LESBAR?

SABINE SCHOLL
Autorin
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SABINE SCHOLLDonnerstag, 01.03.2018

Je unerträglicher die aktuelle politische Lage wird, desto eher bin ich verführt, dann und wann abzutauchen, indem ich entweder Klassiker oder Science-Fiction lese. Die zeitliche Distanz zur Gegenwart öffnet Denkräume, die in der Flut von Ereignissen nicht mehr möglich scheinen. Kürzlich kam mir der Roman „EXTINCTION“ des japanischen Autors Kazuaki Takano unter, eine Geschichte mit mehreren, über die Erde verstreuten Schauplätzen, keine fernen Galaxien oder parallele Welten, sondern sozusagen Erweiterungen unserer derzeitigen Problemlagen. Dabei wird deutlich, dass es die Herrschaftsstrukturen, nicht ihre einzelnen Vertreter sind, die den heutigen Zustand des Planeten manchmal so aussichtslos erscheinen lassen. Takano beschreibt nämlich unter anderem einen amerikanischen Präsidenten, autoritär, machtbesessen, bei Weitem nicht alles durchblickend, was auf seiner Tagesordnung steht, also nahezu tölpelhaft. Die Initialen von G. W. Burns lassen darauf schließen, dass der Autor dabei G. W. Bush als Vorbild wählte, doch seine Charakterisierung funktioniert auch für den jetzigen Präsidenten ausgezeichnet.

Worum aber geht es in Takanos Roman?

Der amerikanische Söldner Yeager nimmt einen gefährlichen Auftrag an, um möglichst viel Geld für die Behandlung seines todkranken Sohnes zu verdienen. Seine aus Spezialkräften zusammengesetzte sechsköpfige Truppe soll im tiefen Dschungel Kongos den Ausbruch einer menschheitsgefährdenden Seuche verhindern und dafür einen betroffenen Pygmäenstamm präventiv ausrotten. Töten im Dienste der Menschheit also, damit fängt das Unheil meistens an. Parallel dazu erleben wir einen jungen japanischen Studenten den überraschenden Tod seines Vaters beklagen, der ihm eine rätselhaft Botschaft und ein geheimes Forschungslabor überlassen hat.

Als die Söldner sich ihrem Einsatzziel nähern, müssen sie feststellen, dass sie unter falschen Voraussetzungen ausgeschickt worden waren. Und machen eine ungeheuerliche Entdeckung, sobald sie sich nicht mehr an die Befehle der Auftraggeber halten. So viel sei verraten, ein kindliches Wesen mit übermenschlichen Fähigkeiten kommt ins Spiel, das es vor der Vernichtung durch die Mächtigen zu bewahren gilt. So absurd das klingt, so interessant sind die daraus folgenden Gedankenspiele und unvorhergesehenen Entwicklungen: Supermacht gegen Superintelligenz, die Kommunikation zwischen dem Kongo und Japan wird übers Internet eröffnet, und ab nun hat der junge Tokioter alle Verantwortung für das Geschehen vor Ort wie in Afrika. Natürlich werden diejenigen verfolgt, die die Welt retten wollen, weil die Kurzsichtigkeit der Herrschenden nur Zerstörung buchstabieren kann.

Wem es also nicht zu viel ist, wenn Sohnes- und Vaterliebe, genetische Veränderungen, unheilbare Krankheiten, Militärs und Paramilitärs im Kongo, amerikanische Söldner, die Turboentwicklung von neuartigen Medikamenten, Superintelligenzen, die unwahrscheinliche Freundschaft zwischen einem japanischen und einem koreanischen Studenten in ein Buch gepackt werden, und das alles, um den drohenden Untergang der Menschheit zu verhindern, dem sei der Roman empfohlen. Kein Wunder, dass der Autor auch für Hollywood schreibt, was immer das heißen mag. In der Fülle von Themen hat mich das Buch an Werke von Michael Crichton erinnert. Zumindest für die Dauer der Lektüre ist man mit derartigen Romanen den realen Massakern in Syrien oder endlosen GroKo- und Dieselverbotsklagen enthoben.

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