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Literatur

Eine Geistergeschichte

Eine Geistergeschichte

Jan Brandt
Schriftsteller

Geboren 1974 in Leer (Ostfriesland), veröffentlichte 2011 den Roman "Gegen die Welt" und 2015 den Reisebericht "Tod in Turin". 2016 erscheint "Stadt ohne Engel – Wahre Geschichten aus Los Angeles".

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Jan BrandtDienstag, 19.01.2016

Im Idealfall spenden Schriftstellerbiografien Schriftstellern Trost, weil sie sich selbst darin gespiegelt sehen: wie hart und entbehrungsreich ihr Dasein ist, wie viel Energie das Ringen um jedes Wort kostet, wie viel Unverständnis einem entgegenschlägt, wie sehr Missachtung und Misserfolg schmerzen und wie kurz das Glück anhält, wenn es doch einmal Anerkennung seitens des Publikums oder der Kritiker gibt.

„Jede Liebesgeschichte ist eine Geistergeschichte“ von D. T. Max über das kurze Leben des US-Schriftstellers David Foster Wallace, der mit seinem Megaroman „Unendlicher Spaß“ berühmt wurde und sich 2008 im Alter von 46 Jahren in seinem Haus in Kalifornien erhängte – er litt unter Depressionen –, bietet viel Trost. Denn keinem Schriftsteller fiel es so schwer, den Alltag zu meistern, nachdem ihn in jungen Jahren zum ersten Mal die Schwermut überkommen hatte, diese abgrundtiefe und doch unergründliche alles überschattende Angst, diese ganz persönliche, unentrinnbare Hölle in einem drin: das schwarze Loch mit Zähnen.

Umso erstaunlicher ist es, dass er es trotz seiner psychischen Probleme schaffte, der postmodernen Literatur entscheidende Impulse zu geben. In dieser Biografie erfährt man viel über seine Intelligenz, seine Fernsehsucht, seine Alkohol- und Marihuana-Abhängigkeit, seine Arbeitswut, seine Ernsthaftigkeit, seine Hundeliebe, seine Freundschaften – und seine Frauengeschichten. Das Ende, die Beschreibung seiner letzten Jahre – das Unvermögen einen Roman über die Langeweile zu beenden, seine Ehe mit einer Künstlerin, das Absetzen der Antidepressiva – ist leider etwas kurz geraten. Und doch zeigt das Buch, wie es geht: das Leben als Krankheit zu begreifen und Großes zu vollbringen. 

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Kommentare 1
  1. Annika Reich
    Annika Reich · vor mehr als 8 Jahre

    Das ist das einzige, was mich am Literatenfunken fertig macht: ich will dann all das lesen. Unbedingt.

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