Kanäle
Jetzt personalisiertes
Audiomagazin abonnieren
Log-in registrieren
forum verwendet Cookies und andere Analysewerkzeuge um den Dienst bereitzustellen und um dein Website-Erlebnis zu verbessern.

handverlesenswert

Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.

Du befindest dich im Kanal:

Literatur

Brief aus dem Internet

Brief aus dem Internet

Andreas Merkel

Sachbuchautor über Romane in Berlin. Letzte Veröffentlichung: "Mein Leben als Tennisroman" (Blumenbar). Kolumne "Bad Reading" im Freitag (das meinungsmedium).

Zum User-Profil
Andreas MerkelMontag, 31.07.2017

Auf J.D. Daniels stieß ich in den Taschenbuch-Kleinanzeigen in der SZ am 12. Juli 2017 in einer perfekten 35-Zeilen-Rezension über „Die Korrespondenz“ von Nicolas Freund. Wenn man den Autor im Internet sucht, stößt man auf einen 1980 geborenen Schauspieler aus „Mighty Ducks“, viel Whiskey, ein Bild von einer hochilluster besuchten Paris-Review-Party in New York (unter den Gästen Richard Ford und Jeffrey Eugenides), auf der J.D. Daniels offenbar einen Preis bekam und nur kurz auf der Bühne stand, um sich zu bedanken und wieder zu verschwinden. Hervorragend.

„Die Korrespondenz“ besteht aus sechs „Briefen“, die natürlich alle keine richtigen Briefe sind, sondern eine Mischung aus „Kurzgeschichte, Essay und Reportage“ (SZ):

„Brief aus Cambridge“

„Brief aus Mallorca“

„Brief aus Kentucky“

„Brief von Ebene Vier“

„Brief vom Devils Tower“

„Brief aus der Urhorde“.

Jeder dieser Briefe ist absolut verschieden („Brief von Ebene Vier“ und „Brief vom Devils Tower“ sind fiktiv) und vielleicht etwas zu sensationell zu lesen: J.D. Daniels schreibt in etwa so, wie ein erfolgreicher Stand-Up-Comedian mit beruflichem Durchhänger in den Nullerjahren sein Leben auf der Bühne erzählt. Schnell, auf leise Art laut, Punchline. Es geht darum, Jiu-Jitsu zu lernen, auf einem israelischen Schiff im Mittelmeer anzuheuern, ausländischen Taxi-Fahrern zu erklären, was „fucky-fucky“ auf englisch heißt und als Dozent, Romankritiker oder Nachtwächter zu scheitern:

Vor ein paar Jahren ging ich in eins dieser Kampfsport-Gyms, in denen man lernt, anderen die Scheiße aus dem Leib zu prügeln. In den ersten Stunden bringen sie einem bei, sich selbst die Scheiße aus dem Leib prügeln zu lassen. Weitere Lektionen gibt es nicht. Je nach persönlichem Scheißegehalt kann die erste achtzig bis hundert Jahre dauern.“

Der 121 Seiten starke Band kommt in der bewährten edition suhrkamp-Optik daher, wurde von Frank Jakubzik übersetzt (schreibt sonst noch jemand „DÄMLACK“?) und hat hinten auf dem Umschlag einen Blurb von Rachel Cusk(!), bei dem ich fast geweint hätte (es geht um die Veränderung der Partitur der Männlichkeit).

PS: Ansonsten war heute Montag der einunddreißigste. Sollten Juni und Juli erstmal überwunden sein, könnte es immer noch ein schöner Schwimmbad-Sommer am Schreibtisch werden! Vergessen Sie nicht, Ihr Zehn-Artikel-pro-Monat-Gratis-Account in der New York Times aufzulesen: ... A version of this review appears in print on July 31, 2017, on Page C1 of the New York edition with the headline: Intimacy on a Grand Scale (... als würde man auch dort leben).

Möchtest du kommentieren? Dann werde jetzt kostenlos Mitglied!

Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Literatur als Newsletter.

Abonnieren

Deine Hörempfehlungen
direkt aufs Handy!

Einfach die Hörempfehlungen unserer KuratorInnen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!

Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.

Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.

Link wurde in die Zwischenablage kopiert.

Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.