Die Rahmenhandlung des Filmes „Vater und Sohn" ist schnell erzählt: Zwei Väter, die unterschiedlicher nicht sein könnten: der eine mitten in der japanischen Stadt, erfolgsorientiert, typischer abwesender Vater; der andere am Stadtrand, spaßorientiert und Familienmensch. Stellt sich raus: Als ihre beiden Söhne geboren wurden, hat die Krankenschwester die Kinder leider vertauscht. Und jetzt?

Um dieses „und jetzt" dreht sich der Film — Taschentücher bitte bereit legen. Es geht um nichts weniger als um die Frage: Was ist das, was eine Familie zu einer Familie macht? Welche Rollen spielen Gene, Umfeld, Beziehungen? Diese essentiellen Fragen verarbeitet Regisseur Kore-eda Hirokazu in seinem Film auf die bestmöglich vorstellbare Art und Weise — voller Gefühle, Zärtlichkeit für die Figuren und in einer sensationellen Mischung aus Ernst und Lebensfreude.

Als „Like Father, Like Son" (wie der englische Titel des Films lautete) in Cannes vorgestellt wurde, schrieb ein sehr begeisterter Robbie Collin für den Telegraph:

"Like Father, Like Son captures these children’s inner lives and thought processes so perfectly that what Kore-eda has achieved feels less like direction than a specialised form of wildlife photography. He may be the best director of children working today, as readers familiar with his earlier work will already know, and here he adopts his usual tactic of setting down the camera in the middle distance and allows the children to guide the scene as much as the scene guides them."

„Vater und Sohn" wurde in Cannes 2013 mit dem Grand Prix du Jury und dem Preis der ökumenischen Jury ausgezeichnet und ist noch 7 Tage in der arte Mediathek zu sehen — absolute Empfehlung!