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Liebe, Sex und Wir

Pornografie lässt sich nicht verbannen

Nils Pickert
Freier Journalist. Autor. Aktivist. Internetmeme. Feminismus und so. Turngerät von vier Kindern.
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Nils PickertMittwoch, 04.01.2017

Meine Piqd-Kollegin Theresa Bäuerlein hat vor einigen Tagen einen sehr lesenswerten Artikel zum Umgang mit und der Auswirkung von Pornografie gepiqd, den die Professorin und Aktivistin Gail Dines verfasst hat. Dines engagiert sich seit Jahren gegen Pornografie und vertritt pointiert die These, dass diese die sexuelle Identität von Menschen unterminiert und in letzter Konsequenz zu Brutalität und Gewalt an Frauen führt. Deshalb spricht sie sich auch für ein grundsätzliches Verbot von Pornografie aus.

Mal abgesehen davon, dass sich über diese Auffassung streiten lässt und es zwischen gewaltverherrlichender, frauenverachtender Pornografie und einer entsprechenden Prohibition sehr viele Abstufungen gibt, wie unter anderem Erika Lust oder auch Cindy Gallop zu Recht feststellen, bleibt die Frage nach der Realisierbarkeit einer solchen Forderung. Pornografie hat sich im letzten Jahrzehnt so weit globalisiert und virtuell distributiert, dass man nur der Zusammenfassung des fiktiven Charakters der Serie Scrubs, Dr. Cox, zustimmen kann: „Ich bin sicher, wenn man im Internet die Pornos verbieten würde, gäb's bald nur noch eine Website und zwar mit dem Titel Gebt uns die Pornos wieder." Die Medien & Technologie Seite Vocativ zeigt anhand der Zugriffsdaten der kostenlosen Pornowebseite XHamster, dass 2016 über eine Milliarde Aufrufe von Ländern ausgingen, in denen die Internetadresse blockiert ist. Von den frei verfügbaren pornografischen Inhalten auf Plattformen wie Twitter oder Tumblr ganz zu schweigen. Anstatt mit einem Bann oder absurden Verboten wie den britischen zu weiblicher Ejakulation und Spanking müssen differenziertere Lösungen gefunden werden. Lösungen, die nicht vorgeben, man könnte sich des Problems mit einer einzigen großen Geste entledigen.

Pornografie lässt sich nicht verbannen

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Kommentare 2
  1. Kathrin Passig
    Kathrin Passig · vor 7 Jahren

    Ich rate vom Gebrauch des "kann man gar nicht verbieten"-Arguments ab. Erstens muss man sich dann mit den Leuten herumstreiten, die "aber Diebstahl ist auch schwer zu unterbinden und trotzdem verboten" sagen. Zweitens geht es kurze Zeit später womöglich doch, und dann steht man da mit seinem Argument (vgl. "das Internet kennt keine Grenzen" vs. Geoblocking). Drittens hat man damit schon zugestanden, dass Pornografie eigentlich verbietenswert ist.

    Nebenanmerkung: Auch "gewaltverherrlichende Pornografie" ist nicht so eindeutig, wie es hier klingt, ein Genre, das niemand wollen kann und in dem die Gewalt grundsätzlich von Männern an Frauen ausgeübt wird.

    1. Nils Pickert
      Nils Pickert · vor 7 Jahren

      Liebe Kathrin,
      spannende Anmerkungen, vielen Dank. Ich hätte den Unterschied zwischen Bann und Verbot wohl noch etwas deutlicher herausarbeiten müssen. Darüber hinaus halte ich wenig von pauschalisierenden Ansätzen. Weder von einem generellen Verbot, noch von einem grundsätzlichen "Na ist halt so, was regt ihr euch so auf". Das Thema ist zu vielschichtig und - wie du richtig bemerkst - nicht in ein Genre oder derlei mehr einzuhegen.

      Womöglich muss ich dazu mal was Längeres schreiben.
      LG
      Nils

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