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Liebe, Sex und Wir

'Loving Day' oder ein Meilenstein für interkulturelle Ehen in den USA

Natalie Mayroth
Journalistin & Kulturwissenschaftlerin
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Natalie MayrothSonntag, 14.06.2020

Ich musste erst einmal überlegen, wie man 'interracial marriage' auf Deutsch übersetzen kann, ohne dass es nicht ganz schlimm nach NS-Zeit klingt. Das soll an dieser Stelle keine Verharmlosung davon sein, dass es nicht auch in Deutschland ein Problem mit Rassismus gibt. Doch von 'Mischehen' zu sprechen, klingt komisch (und Achtung: Der Begriff 'Mischehe' wurde in der NS-Zeit herabwürdigend verwendet). Und das ist auch gut so, denn die ethnische Zugehörigkeit sollte keine Rolle spielen, auch wenn das nicht immer so war. Heute würde man eher von einer interkulturellen Ehe (Nachtrag: bei religionsübergreifender Ehe ‚interreligiös’) sprechen.

Zurück zum Thema: In den USA brachen vor 62 Jahren Mildred Jeter und Richard P Loving mit ihrer Hochzeit mit konservativen Ansichten. Sie setzten sich dafür ein, ihr Leben mit einem Partner unabhängig der ethnischen Zugehörigkeit zu teilen. Akzeptiert wurde das Glück der beiden aber deshalb zuerst noch lange nicht.

In 1958, Mildred got pregnant and the couple traveled to Washington, D.C. to get married (wo die Hochzeit legal war, Anm.), Wallenstein said. They then returned home to Caroline County, Virginia, and not long after they were woken in the middle of the night by policeman who informed them they were breaking the law. They were jailed on charges of unlawful cohabitation and offered a choice: either continue to serve jail time or leave Virginia for 25 years. The couple chose the latter and left the state.

Ihre Heirat (sie afroamerikanisch, er euroamerikanisch) war zu diesem Zeitpunkt nicht überall in den USA erlaubt. Es dauerte neun Jahre bis ihre Anklage des 'unrechtmäßigen Zusammenlebens' vom Obersten Gericht am 12. Juni 1967 fallen gelassen wurde. Mittlerweile erinnert der 12. Juni als 'Loving Day' an die beiden und ist zum Symbol für Liebende geworden. Doch noch viel wichtiger ist, dass mit dem Urteil jegliches Verbot von interkulturellen Eheschließungen in den USA als verfassungswidrig erklärt – sprich aufgehoben – wurde. 

'Loving Day' oder ein Meilenstein für interkulturelle Ehen in den USA

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Kommentare 7
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor fast 4 Jahre

    und dann heißen die 2 auch noch LOVING :-)

    1. Natalie Mayroth
      Natalie Mayroth · vor fast 4 Jahre

      Ich glaube fast, das war der Witz daran, den Tag 'Loving Day' zu nennen. Hier kann man noch ein bisschen weiterlesen: http://lovingday.org

  2. Felix Dombek
    Felix Dombek · vor fast 4 Jahre

    Bei einer gemischt-ethnischen Ehe generell von "interkultureller Ehe" zu sprechen bzw. diese Dinge gleichzusetzen, birgt m.E. auch ein gewisses Fettnäpfchen. Rassismus arbeitet ja auch mit Ressentiments aufgrund konstruierter kultureller Unterschiede, wo gar keine sind. Viele Juden in Deutschland hatten zum Beispiel überhaupt keine andere Kultur als der Rest der Deutschen und waren so deutsch wie man nur sein kann. Sie wurden ausschließlich aufgrund ihrer Abstammung verfolgt.

    Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob es Konsens ist, dass alle Afroamerikaner oder Lateinamerikaner eine andere Kultur als weiße Amerikaner haben. Vielleicht. In Brasilien zum Beispiel leben auch Menschen unterschiedlicher Hautfarben, sind kulturell aber noch homogener als in den USA, da wäre ein sprachlicher Hinweis auf kulturelle Unterschiede in einer Ehe definitiv unangemessen.

    1. Natalie Mayroth
      Natalie Mayroth · vor fast 4 Jahre

      Hallo Felix,
      Danke fürs Mitdenken. In dem Beispiel geht es eben nicht um jüdisch/deutsch; sondern um afroamerikanisch/weiß. Ich hätte zuerst die Wörter Mischehe und Mischling im Kopf, was eben gar nicht geht. Interkulturell ist da sicher nicht die perfekte Lösung, dennoch gibt es kulturelle Unterschiede bei beiden,
      auch wenn sie im gleichen Land aufgewaschen sind. Bei den neuen Deutschen Medienmachern wird bikulturell und binational verwendet, was in dem Kontext auch nicht passt, v.a. letztes nicht. ‚Gemischt-ethnisch‘ wäre da eine Alternative. Ich weiß nicht, ob man bei meinen Eltern davon sprechen könnte (Weiß/Vorderasiatisch + unterschiedliche Religionen) - es fühlt sich zumindest für mich komisch an, aber vielleicht muss man genau bei den Lovings auf Ethnie (Race) eingehen; genau das wollte ich nicht aber nicht so sehr hervorheben. Denn entweder betone ich die Kultur oder die Ethnie. Wird das sonst so übersetzt?
      Grüße

    2. Natalie Mayroth
      Natalie Mayroth · vor fast 4 Jahre

      @Natalie Mayroth Ich habe noch ergänzt:
      bei religionsübergreifender Ehe ‚interreligiös’ das greift dann jüdisch/deutsch auf. Natürlich sollte man Antisemitismus nicht mit Rassismus gleichsetzen und diese Beispiele nicht miteinander durchmischen, doch das Denken, dass Menschen, die durch ihre Ethnie/Herkunft, Religion, Hautfarbe anders sind, nicht dazu gehören, gibt es weiterhin, auch in Deutschland.

    3. Felix Dombek
      Felix Dombek · vor fast 4 Jahre

      @Natalie Mayroth Das sollte nur ein Denkanstoß sein :) Religion würde ich unter Kultur einordnen, das lässt sich damit auch zusammenfassen. Aber was machst du mit deutsch- und jüdischstämmigen Atheisten? Oder eben mit einem Paar identischer Kultur, aber unterschiedlicher Abstammung? Ich bin dafür auf "gemischt-ethnisch" gekommen, um präzise und nicht wertend zu klingen; mach natürlich wie du denkst, tatsächlich gibt es ja "black culture".

    4. Natalie Mayroth
      Natalie Mayroth · vor fast 4 Jahre

      @Felix Dombek Ich habe mich nochmal mit Kolleginnen ausgetauscht und wird sind auf interkulturelle Ehe gekommen. Grüße

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