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Ich liebe ihn, weil er im Knast sitzt
freie Journalistin und Autorin
geboren in Brandenburg, Buchhändlerlehre in Leipzig, Volontariat in Berlin (Berliner Zeitung), Henri-Nannen-Schule in Hamburg.
Ein paar Jahre angestellt bei der Berliner Zeitung und dem Magazin der Süddeutschen Zeitung.
Frei seit 2001, im selben Jahr auch für den Egon-Erwin-Kisch-Preis nominiert.
Kundschaft: Stern, Geo, Brigitte, Vogue, Harpers Bazaar, Emotion, Myself u.v.a.
2012 Roman "Die Schwestern", Aufbau
2014 Ghostwriter für Sven Marquardt (Fotograf und Türsteher des Technoclubs Berghain) und seine Autobiografie "Die Nacht ist Leben", Ullstein
Eine packende Geschichte über Frauen, die Männer lieben, weil sie im Gefängnis sitzen. Wären diese Männer frei, hätten die Frauen kein Interesse an ihnen. Manchmal wird einem schaurig beim Lesen, dann wieder packt einen das Mitleid oder die Wut. Einen Mörder, Räuber oder Vergewaltiger zu finden und eine Beziehung anzubahnen, ist in Zeiten des Internets ganz einfach, es gibt schließlich jailmail.de.
„Warum bindet sich eine Frau an einen Mann, der im Gefängnis sitzt? Einen Mann, der anderen Gewalt oder zumindest Unrecht angetan hat? Einen Mann, mit dem man nicht leben und dem man nur für ein paar Stunden im Monat nah sein kann?”
Das Interessante: Diese Frauen kommen aus allen Schichten, nicht unbedingt aus einer traumatisierten Kindheit, sind klug. Die Geschichte des Prostituiertenmörders Jack Unterweger und seiner Freundin, der Rechtsanwältin Astrid Wagner, ist exemplarisch dafür.
„Es scheint, als vergässen Frauen, die sich in einen Verbrecher verlieben, dass sie Hände halten, die jemanden erwürgt haben. Sie verdrängen, dass sie Münder küssen, die gelogen haben. Was geben ihnen diese Männer, das sie die Realität ignorieren lässt?”
Ein Phänomen, das fast auch nur in diese eine Richtung der Geschlechter funktioniert.
„Man weiß allerdings, dass kaum ein Mann sich auf eine Beziehung zu einer Frau im Gefängnis einlässt. Die Erklärung dafür könnte eine ganz einfache sein: 94 Prozent der Strafgefangenen und Sicherheitsverwahrten sind männlich."
Quelle: Nadine Ahr zeit.de
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