Kanäle
Jetzt personalisiertes
Audiomagazin abonnieren
Log-in registrieren
forum verwendet Cookies und andere Analysewerkzeuge um den Dienst bereitzustellen und um dein Website-Erlebnis zu verbessern.

handverlesenswert

Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.

Du befindest dich im Kanal:

Liebe, Sex und Wir

Hubschraubereltern, ferngesteuert

Friederike Knüpling
Zum User-Profil
Friederike KnüplingDonnerstag, 23.06.2016

Hubschraubererziehung hat keinen guten Ruf. Interessanterweise stehen dem Drang, Kinder möglichst ständig zu überwachen und behüten, auch viele kritisch gegenüber, die an ihrem eigenen Umgang mit Kindern mehr und mehr Gefahrenbewusstsein und Furcht auch vor kleineren Risiken feststellen. Etwa so: „Früher, als wir Kinder waren und am Baggersee auf den verrosteten Maschinen spielten, das war einfach das Größte. Was waren wir wild und frei! Aber was da alles passieren kann... Nie könnte ich meinen Kindern sowas erlauben!“

Einen exzellenten Essay zu diesem Paradox hat Kim Brooks über ihre unfassbar-aber-wahr-Geschichte geschrieben (selbst ein „overprotective, over-anxious, neurotic, independence-stifling, middle-class parent“, hat Brooks ihren 4jährigen Sohn eines Tages ausnahmsweise für einige wenige Minuten ohne Aufsicht im geparkten Auto sitzen lassen. Ein Passant dokumentierte diese Überwachungslücke und zeigte Brooks bei der Polizei an. Gerichtliche Folgen inklusive).

Der Text ist deshalb gut, weil Brooks ehrlich auf der Suche nach dem Ursprung ihres Erziehungsstils ist, für den sie selbst gemischte Gefühle hat. Aus ihren Schilderungen wird „helicopter parenting“ als soziale Praxis sichtbar, die eine äußere Politik der Kontrolle im scheinbar Privatesten fortsetzt, im vielleicht Innersten der Familie, der Familienliebe. Man sieht, wie blockwartartige Mitbürger und konkurrierende Helikoptereltern, nicht zuletzt aber Polizei und Justiz die Suggestion, dass Kinder möglichst permanent überwacht werden müssten, so nah an Aufsichtspersonen herantragen, dass der Drang, das Kind nach allen Richtungen abzusichern, nicht leicht abzuwehren ist. Der Text ist aber kein Zankpamphlet für oder gegen verschärfte Kinderaufsicht, sondern er demonstriert vor allem, wie ungewiss es ist, wo die Kontrolle genau herkommt. Somit ist es auch keine Schwäche, dass die Autorin am Ende keine einfache Lösung für ihr Kümmerbedürfnis aus dem Ärmel zaubert, sondern eher erstmal ihre Ambivalenz zeigt.

Hubschraubereltern, ferngesteuert

Möchtest du kommentieren? Dann werde jetzt kostenlos Mitglied!

Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Liebe, Sex und Wir als Newsletter.

Abonnieren

Deine Hörempfehlungen
direkt aufs Handy!

Einfach die Hörempfehlungen unserer KuratorInnen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!

Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.

Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.

Link wurde in die Zwischenablage kopiert.

Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.