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Equal Care Day

Jennifer Sutholt
psychologische Beraterin

Als psychologische Beraterin unterstütze ich alleinstehende Personen mit Kinderwunsch, baue ein Informationsportal für Co-Elternschaft auf und engagiere mich ehrenamtlich bei Solomütter Deutschland e.V.

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Jennifer SutholtSamstag, 29.02.2020

Heute ist Equal Care Day. Warum der ausgerechnet am 29.02. stattfindet, haben die Verantwortlichen vom Verein klische*esc e.V. bewusst so entschieden:

Der Equal Care Day liegt auch deshalb auf dem 29. Februar, weil Care-Arbeit zu 80% von Frauen übernommen wird, ob im Privaten, im Ehrenamt oder im professionellen Bereich. Männer übernehmen also 20% und brauchen damit vier Mal so lange, um denselben Umfang an Fürsorge- und Care-Arbeit beizutragen

Damit das Problem nicht nur alle 4 Jahre hervorgehoben wird, liegt der Tag sonst am 01.03.

In ihrem sehr ausführlichen Artikel beschreibt Lisa Selig das Problem: Care Arbeit wird nicht als Arbeit wahrgenommen und demnach auch nicht bezahlt. Unser ganzes Wirtschaftssystem beruht darauf, dass die anfallende Care-Arbeit kostenlos erledigt wird - von Frauen, die mittlerweile zusätzlich noch erwerbstätig sind.Trotzdem ist die Arbeitsteilung bei Haushalt, Kindern und Pflege von Angehörigen noch genauso wie in den 50er Jahren, als man davon ausging, dass die Frau zu Hause bleibt und sich ausschließlich darum kümmert. Dass hier ein Ungleichgewicht entsteht, müsste eigentlich jedem sofort auffallen.

Würde man Frauen weltweit für die 12 Milliarden Stunden täglich geleistete Care-Arbeit den Mindestlohn zahlen, wären das 11 Billionen US-Dollar jährlich. Das hat eine Studie von Oxfam herausgefunden.

„Die bittere Wahrheit ist: So bereichernd Pflege- und Fürsorgearbeit für die Gesellschaft ist, so arm macht sie viele Frauen, die sie leisten“, heißt es in der Studie.

Denn Arbeit ohne Bezahlung generiert keine Altersvorsorge. Doch nur langsam kommt in der Gesellschaft an, dass sich hier so einiges ändern muss. 

Männern zu verklickern, dass Kinderbetreuung und Wäschewaschen mindestens genauso wichtig und herausfordernd sind wie 40 oder mehr Stunden pro Woche im Job zu malochen, ist eine absolute Mammutaufgabe. Und warum sollten sie das glauben, wenn diese „häuslichen“ Aufgaben traditionell und bis vor kurzem sogar noch fast komplett (siehe Kommentar Gynäkologin) als „Frauensache“ und damit als minderwertig betrachtet wurden?

Eine breite Masse zu erreichen, ist ziemlich schwer. Außerhalb bestimmter Filterblasen wird das Problem wenig wahrgenommen. Jedenfalls nicht öffentlich. Wie sich die von einem Zuviel an Aufgaben völlig überforderten Frauen fühlen, das wird nicht besprochen. Selbst von den Frauen nicht.

Bestimmt wird es dort Menschen geben, die zufrieden sind mit ihren Lebensmodellen, mit ihren Rollenverteilungen; und solche, die sich gefangen fühlen; manchen wird die Problematik bewusst sein, vielen nicht; vor allem aber werden viele keine Ahnung davon haben, welche Instrumente es geben könnte, um etwas zu verändern. Man muss sich das wirklich mal bewusst machen, wie viele Frauen aus allen Wolken fallen würden, wenn man ihnen erzählen würde, dass sie jetzt mal bitte die Hälfte der Care-Arbeit an ihren Partner abgeben sollten.

Denn:

Wie soll ein breiter Konsens darüber entstehen, dass der derzeitige Status Quo hochproblematisch ist, wenn ein Großteil der Menschen in der Debatte gar nicht drinsteckt? Wie soll sich etwas verändern, wenn zum Beispiel junge Männer Geschlechtergerechtigkeit und das ganze Gedöns angeblich total prima finden – aber trotzdem nicht willens sind, staubzusaugen?

Ein hervorragend recherchierter Artikel mit vielen Links, um sich in das Thema gut einzuarbeiten. Denn langsam wird es Zeit, dass sich etwas bewegt. 

Immerhin ist seit einiger Zeit der Begriff Mental Load in aller Munde. Lesenswert und immer noch aktuell dazu der Artikel von Heute ist Musik von 2018. Sie beschreibt ihre Aufgaben als Familienmanagerin.

Der Deutschlandfunk Kultur hat dazu einen aktuellen und gut zusammengefassten Podcast von Kirsten Fuchs. Auch hier werden die erschreckenden Zahlen aufgeführt: 72% der Hausarbeit wird immer noch von Frauen ausgeführt. Verwiesen wird auf den Comic von Emma, der anschaulich darstellt, wie Mental Load entsteht und wie frau sich diesem Kreislauf entziehen sollte.

Equal Care Day

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