Kanäle
Jetzt personalisiertes
Audiomagazin abonnieren
Log-in registrieren
forum verwendet Cookies und andere Analysewerkzeuge um den Dienst bereitzustellen und um dein Website-Erlebnis zu verbessern.

handverlesenswert

Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.

Du befindest dich im Kanal:

Liebe, Sex und Wir

Einsamkeit und Alleinsein, oder: Gentrifizierung im Gefühlsleben

Friederike Knüpling
Zum User-Profil
Friederike KnüplingFreitag, 19.08.2016

Die britische Autorin Olivia Laing hat ein Buch über Einsamkeit und Alleinsein veröffentlicht („The Lonely City“), aus dem in der unten verlinkten Rezension dankenswerterweise ausgiebig zitiert wird. Laing hat sich eine ganze Weile in jenem schmalen Spalt zwischen niedergeschmetterter Einsamkeit und Selbsterkundung ohne sozialem Geländer aufgehalten, welchen eine zerbrochene Liebesbeziehung und der Wechsel in eine neue Stadt öffnen konnte. Das hat sie in scheinbar einsichtsvolle und schöne Prosa gebracht.

Der folgende Text kreist um existenzielle und politische Dimensionen der Einsamkeit. Da ist vor allem das Gefühl, in dieser Welt höchstens Untermieter zu sein: fremd zwischen den Urlaubserinnerungen und Ikea-Möbeln anderer, denen diese selbst wahrscheinlich manchmal misstrauen – „was haben diese Bauteile noch mal mit mir zu tun?“ Es geht also um Entfremdung und die große Aufgabe, aus den Trümmern, in denen man uns ausgesetzt hat, so etwas wie Sinn zu stiften.

Laing, die mit ihrem gebrochenen Herzen erstmal nach New York gezogen ist, fand zwei Techniken, die die Einsamkeit in erträgliches Alleinsein wendete. Jemanden kennen zu lernen, gehörte nicht dazu. Stattdessen fand sie Zuflucht in traditionell bürgerlichen Praktiken: Gehen und Kunst. Draußen konnte sie sich in Brooklyn verlieren und in den Arbeiten einsamer Künstler (Liste im Text) fand sie Orte, in denen sie sich selbst fühlen, selbst präsent sein konnte.

Das mag nostalgisch sein, weist aber auf einen größeren Verlust hin. Das neoliberale Zeitalter, schreibt Laing, kommt einer Gentrifizierung des Gefühlslebens gleich: „schwierige“, nicht unmittelbar produktiven Gefühle sind von einem Verdrängungsprozess betroffen. Dabei sei zum Beispiel die Einsamkeit ein durchaus politisches Gefühl, ein Effekt fortdauernder Individualisierung: „Loneliness is personal, and it is also political. Loneliness is collective… We are in this together, this accumulation of scars… What matters is kindness; what matters is solidarity.”

Einsamkeit und Alleinsein, oder: Gentrifizierung im Gefühlsleben

Möchtest du kommentieren? Dann werde jetzt kostenlos Mitglied!

Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Liebe, Sex und Wir als Newsletter.

Abonnieren

Deine Hörempfehlungen
direkt aufs Handy!

Einfach die Hörempfehlungen unserer KuratorInnen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!

Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.

Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.

Link wurde in die Zwischenablage kopiert.

Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.