Nicht nur Menschen führen sexuell monogame Beziehungen, das ist mittlerweile wohl hinreichend bekannt. Aber was für mich eine Überraschung war – und dieser Artikel erklärt es – ist, dass nicht nur Menschen die Fähigkeit haben, einen Partner als „besonders“ zu sehen, als einzigartig.

Der Autor dieses Artikels ist Psychiater und beschreibt diese Tatsache anhand von Prärie-Wühlmäusen. Das Interessante an diesen Tieren (in Bezug auf dieses Thema) ist, dass sie lebenslang zusammenbleiben, nachdem sie einmal Sex hatten. Andere Wühlmäuse hingegen tun das nicht. Was unterschiedet sie? 

Es stellte sich heraus, dass Präriewühlmäuse mehr Oxytocin- und Vasopressin-Rezeptoren in ihrem Striatum haben, dem Bereich des Gehirns, der mit Belohnung zu tun hat. Diese Hormone sind mit Gefühlen von Vertrauen, Liebe und Bindung verbunden. Dieser Unterschied ermöglicht es den Wühlmäusen, eine enge Bindung zu ihren Artgenossen aufzubauen.

Aber auch innerhalb der Art können Wühlmäuse unterschiedliche Bindungsgrade entwickeln. Einige Wühlmäuse haben mehr Oxytocin-Rezeptoren, andere weniger. Einige sind ihrem Partner gegenüber aufmerksamer – sie putzen und lecken ihn mehr als andere Wühlmäuse. Und es gibt umherstreifende Wühlmäuse, die "Affären" haben.

Warum aber sehen wir jemand anders als derart besonders, dass wir unser Leben mit ihm oder ihr verbringen wollen? Eine eindeutige Antwort findet auch dieser Artikel nicht, aber es könnte mit dem Geruch der anderen Person zu tun haben. Das ist eine unbefriedigende Antwort, aber vielleicht ist es auch ganz nett, dass Liebe rätselhaft bleibt.