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Klima und Wandel

WMO: Bereits in vier Jahren können 1,5 Grad global erreicht sein

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
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Nick ReimerDonnerstag, 12.05.2022

Stadtklimaforscher haben für etliche deutsche Großstädte berechnet, was bis Mitte des Jahrhunderts zu erwarten ist: In Berlin steigt die Zahl der heißen Tage (Tage, an denen es wärmer als 30 Grad wird: einst 7–10 pro Jahr) um 60 bis 100 Prozent, also auf bis zu 20 Tage. Gab es früher 5 solcher heißen Tage pro Jahr in Hannover, werden es 2050 durchschnittlich 12 sein (bis Ende des Jahrhunderts können es gar 27 werden). Frankfurt/Main: Die Zahl von bisher 11 heißen Tagen pro Jahr wird sich bis Mitte des Jahrhunderts verdoppeln, in Stuttgart gibt es schon heute in der City rund 30 Tage mit hoher Hitzebelastung, zur Mitte des Jahrhunderts werden es in manchen Teilen der Stadt bis zu 60 oder gar 70 Tage sein.

Um deutlich zu machen, was auf uns zukommt, vergleichen Klimaforscher das künftige Klima mit dem heute an anderen Orten: Berlin wird ein Klima bekommen wie das südfranzösische Toulouse, Hamburg wie Pamplona, in Kiel wird es sich dann anfühlen wie in Gourdon (Südfrankreich), in Köln wie heute San Marino, München wird klimatische Verhältnisse haben wie Mailand heute. Allein sind die deutschen Städte nicht mit den Wärmeerfahrungen des Südens gebaut, hier wird Überleben die Qual werden.

Jetzt hat die Weltwetterorganisation WMO Alarm geschlagen: Die Jahres-Durchschnittstemperatur der Welt könnte schon bis 2026 erstmals mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau liegen. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies in dem Fünf-Jahres-Zeitraum 2022 bis 2026 mindestens einmal passiert, liege bei fast 50 Prozent. Noch vor sieben Jahren galt es als praktisch ausgeschlossen, dass dieser Wert innerhalb von fünf Jahren erreicht wird. 2021 war durchschnittlich 1,1 Grad wärmer als in der vorindustriellen Zeit. Das bislang wärmste je gemessene Jahr war 2018 mit 1,2 Grad mehr.

In den ersten vier Monaten gab es bereits Anzeichen für eine neue Temperatur- und Dürre-Rallye hierzulande: Der März 2022 war jener Monat mit den meisten je gemessenen Sonnenstunden. Andernorts gibt es schon jetzt Rekordhitze. Weil die Meere viel der menschengemachten Hitze aufnehmen – 70 Prozent der Oberfläche des Planeten sind mit Wasser bedeckt – wird dort auch zuerst der katastrophale Wandel einsetzen: Mitte des Jahrhunderts werden 70 bis 90 Prozent aller Korallen tot sein. Und vieles ist auch noch nicht richtig geklärt. Jüngste Forschungen haben ergeben, dass sich der Golfstrom derzeit an seinem schwächsten Punkt in den letzten 1000 Jahren befindet. Diese atlantische Umwälzzirkulation transportiert Wärme vom Äquator in die Arktis wie ein gigantisches flüssiges Förderband. Als Folge herrschen im Nordatlantik, einschließlich Europa und dem Osten der Vereinigten Staaten, milde klimatische Bedingungen. Zumindest noch.


PS: Die UNO hatte schon 2020 davor gewarnt, dass in vier Jahren die 1,5 Grad erreicht werden könnten. In der praktischen Politik hat das keinerlei Spuren hinterlassen.

WMO: Bereits in vier Jahren können 1,5 Grad global erreicht sein

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