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Klima und Wandel

Wir müssen über den Boden sprechen!

Leonie Sontheimer
Freie Journalistin
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Leonie SontheimerDonnerstag, 28.01.2021

Seit geraumer Zeit habe ich das Gefühl, dass in der Klimadebatte oft ein wichtiger Faktor vergessen wird: der Boden. Es ist tatsächlich eher ein Gefühl, etwas, woran ich mich immer mal wieder erinnere und es dann selbst wieder vergesse. Journalist Andreas Frey erklärt das in seinem ausführlichen Beitrag zur Bodenökologie in der FAZ gleich zu Beginn:

Alle Probleme beginnen schon damit, dass man dem Boden nicht ansieht, wie schlecht es ihm geht.

Anlass für den Text ist ein Beitrag mehrerer Wissenschaftler:innen im Fachjournal Science, der sich laut Frey liest, wie ein Appell: "Die Politik solle den Bodenschutz endlich ernst nehmen."

Die Böden seien seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts argem Stress ausgesetzt. Zunächst waren es die Pestizide und Mineraldünger der konventionellen Landwirtschaft, jetzt kommt die Klimaerwärmung hinzu. Und nicht nur das Klima beeinflusst die Böden, sondern auch die Böden beeinflussen die Erderwärmung:

Feuchte Böden sind in der Lage, die Temperatur zu dämpfen. Fallen sie allerdings trocken, was mit zunehmender Erwärmung häufiger der Fall sein dürfte, heizen sich die Böden bei Extremtemperaturen noch zusätzlich auf. Bei einer globalen Erwärmung von zwei Grad bedeutet das fast dreieinhalb Grad für Mitteleuropa – eine positive Rückkopplung.

Und Dürre ist ein großes Problem – auch wenn man das nicht sieht:

Auch wenn der Oberboden nass erscheint, herrscht in vielen Gebieten Deutschlands noch immer eine „außergewöhnliche Dürre“ im Unterboden – die höchste von insgesamt fünf Stufen.

Auch interessant:

Wenn Bodenkundler über Dürre sprechen, meinen sie nicht die meteorologische, sondern die landwirtschaftliche Definition. Sie interessieren sich weniger für ausbleibenden Regen, die Bodenfeuchte spielt für sie eine viel größere Rolle. Diese Größe wird in der Klimadebatte unterschätzt, obwohl ihr Einfluss für die Erde und deren Bewohner viel kritischer ist als variable Niederschläge, denn die Bodenfeuchte reagiert sehr sensibel auf Veränderungen der Atmosphäre. Sie wird nicht nur vom Regen beeinflusst, sondern von der Bodenart und seiner Bedeckung, der Sonneneinstrahlung, der Temperatur sowie von der Qualität des Niederschlags.

In dem Beitrag beschreibt Frey einen Langzeit-Feldversuch in der Nähe von Halle, wo verschiedene Anbaumethoden auf ihre Resilienz mit simulierten klimatischen Veränderungen getestet werden. Der Text strotzt nicht gerade von Optimismus. Egal sein kann uns das nicht: Es geht neben dem schmerzhaften Verlust der Biodiversität auch um die Nahrungsmittelproduktion!

Und leider ist mit der Dürre auch noch nicht die gesamte Problematik der Böden ausgeschöpft. In einem begleitenden Interview mit der Pedologin Christine Alewell geht es um Erosion ...

Notiz an mich selbst: In diesem Jahr öfter an die Böden denken!

Wir müssen über den Boden sprechen!

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Kommentare 2
  1. Theresa Bäuerlein
    Theresa Bäuerlein · vor 3 Jahren · bearbeitet vor 3 Jahren

    Super wichtiges Thema! Einzig eine Anmerkung dazu, dass die konventionelle Landwirtschaft Böden schadet: das ist sicher richtig aber es erweckt auch den Eindruck als wäre Bio-Landwirtschaft immer besser für Böden. Ich bin mir da nicht sicher. Bei bestimmten Formen von Bio-Landwirtschaft ist das sicher gegeben, aber auch viele Bio-Äcker werden gepflügt und überdüngt...

  2. Du Irrelevant
    Du Irrelevant · vor 3 Jahren

    Um es sich mal ganz eindrücklich vor Augen zu führen: einfach mal ein Loch graben. Habe letzte Woche in schöner, saftiger Erde gegraben (nicht in einer Senke!). Hat ja immerhin in letzter Zeit mal regelmäßig geregnet, dachte ich. Nach 15(!)cm war der Boden trocken! Nun, eine Woche später, sind wahrscheinlich noch ein paar Zentimeter dazu gekommen...

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