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Klima und Wandel

Wie das Verschwinden der Wolken die globale Erwärmung verschärft

Daniela Becker
Autorin

"Wie kann die Klimakrise gelöst werden?" ist die Frage, die mich am meisten beschäftigt. Ich bin Mitglied von RiffReporter, einem Autorenkollektiv und einer Genossenschaft für freien Journalismus.

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Daniela BeckerDienstag, 26.02.2019

Wissenschaftler kommen in einem aktuell veröffentlichten Bericht in Nature Geoscience zu dem Schluss, dass die globale Erwärmung Stratocumuluswolken innerhalb von nur einem Jahrhundert verschwinden lässt. Das passiert laut Simulation wenn die CO2-Konzentration in der Atmosphäre 1.200 ppm erreicht. Bei unveränderten Emissionen auf dem jetzigen Niveau wäre das in etwa hundert Jahren der Fall. Wenn dieser Kipppunkt überschritten wird, steigt die Erdtemperatur laut Simulation sehr schnell um 8 Grad Celsius an, zusätzlich zu den 4 Grad (oder mehr), die durch die diversen Treibhausgase ohnehin direkt verursacht werden.

Natürlich ist eine Simulation über längere Zeiträume immer mit vielen Unsicherheiten behaftet. Beunruhigend ist, dass es für das Phänomen einen erdgeschichtlichen Präzedenzfall gibt.

Vor 56 Millionen Jahren gab es Wissenschaftlern zufolge ein relativ kurzes Hitzezeitalter (ca. 200.000 Jahre), das heute als Paläozän/Eozän-Temperaturmaximum (PETM) bekannt ist. Nachdem große Mengen Kohlenstoff aus einer unbekannten Quelle in die Atmosphäre gelangt waren, erwärmte sich der Planet, der bereits um einige Grad Celsius heißer war als heute, um weitere 6 Grad. Der Ozean wurde in der Nähe des Äquators heiß wie ein Whirlpool, in der Folge kam es zu einem weltweiten Massenaussterben. An Land folgten Affen, Pferde und andere frühe Säugetiere der Vegetation in höhere Breiten und gen Norden. Auch wuchsen die Säugetiere über Generationen hinweg sehr klein, da die Blätter in der kohlenstoffhaltigen Luft wenig nahrhaft waren. Heftige Stürme verwüsteten den Planeten; die geologische Aufzeichnung deutet auf Sturzfluten und anhaltende Dürren hin.

As Kennett put it, “Earth was triggered, and all hell broke loose.”

Ähnliches könnte wieder passieren. Nur ist diesmal die Kohlestoffquelle ganz klar: Die Verbrennung von fossilen Kraftstoffen durch den Menschen.

Wie das Verschwinden der Wolken die globale Erwärmung verschärft

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Kommentare 8
  1. Veit Nottebaum
    Veit Nottebaum · vor 5 Jahren

    Auch wenn das hier scheinbar jemand anders sieht: Das ist ein mit viel gesundem Menschenverstand verfasster Artikel! Natürlich basierend auf einer Simulation (was sonst, Herr P. ? Haben Sie eine gut kalibrierte Glaskugel?), wie sonst sollte man zukünftige Zustände der Atmosphäre approximieren? Oder bezweifeln Sie, dass man über den Wissensstand "Wärme+Wasser = Wasserdampf => Wolken" noch ein Stückchen hinausgehen sollte, um Nahrungs-, Energie- und Lebenssicherheit zukünftiger Generationen zu garantieren?

    Toller Piq, Daniela, danke! Braucht seine Zeit und ich habe etwas ungeduldig auf die physikalische Erklärung für die Abnahme der Stratocumulus gewartet. Anyway, der Text macht wunderbar die Bedeutung der Paläoklimatologie für die Klimawandeldebatte deutlich (das ist Balsam auf die Paläoklimatologenseele). Außerdem - um den Kreis des Kommentars zu schließen - gesteht er der Text am Ende ja ein, dass Modelle nicht perfekt sind und dass weitere, neuere Erkenntnisse die Ergebnisse und entsprechenden Schlussfolgerungen weiter zu modifizieren vermögen. Das ist wichtig, macht es ehrlich und spannend! In diesem Sinne: Die Reise geht weiter!

    1. Andreas P.
      Andreas P. · vor 5 Jahren

      In Nature ist eine Zusammenfassung einer Studie, geleitet von Tapio Schneider erschienen, in der in einer Computersimulation bei eines idealisierten subtropischen Bereichs der Erde von ca. 5x5 Kilometern bei 1200 ppm CO2 ein Kippeffekt aus Stratocumulus Wolken einzelne Wölkchen macht. Dann vermutet Herr Schneider, der von ihm simulierte Effekt könnte helfen, zu erklären, warum es in der Erdgeschichte sehr warme Zeiten gegeben hat. (https://www.nature.com...).

      Ab hier endet die Wissenschaft und es wird wild:

      Der gepiqde Artikel nimmt die Idee und versucht mit zusammengewürfelten Zitaten ohne inhaltlichen Zusammenhang ein Drama herbeizuschreiben.
      Der piqd generalisiert dass dann von 25 qm Subtropen im Computer auf die ganze Welt und verschärft die Vermutung zur Gewissheit: "Wenn dieser Kipppunkt überschritten wird, steigt die Erdtemperatur" Nein, ein kleiner Teil in den Subtropen, der in einem Computer lebt. Selbst wenn die idealisierte Studie Realität wäre ist diese Aussage zwingend logisch falsch.

      Ab hier wird es wieder witzig:

      Herr Nottebaum springt solidarisch bei mit "ich habe etwas ungeduldig auf die physikalische Erklärung für die Abnahme der Stratocumulus gewartet." Lieber Herr Nottebaum, der Punkt der Studie ist der Kippeffekt: Bis 1200 ppm CO2 passiert nichts und dann ganz schnell ganz viel. Das bedeutet: Bei derzeitigem CO2 kann man in Sachen Stratocumulus nichts beobachten was auf eine Erklärung wartet.

      PS: Tapio Schneider, der mit der Studie, hat in Freiburg studiert. Der führende Kopf der Welt für Wolken ist Richard Lindzen, der wird aber nicht in ihr Weltbild passen.

      Wärme + Wasser = Wasserdampf => Wolken ist auch die Erklärung für den von Herrn Schneider simulierten Effekt: "First, warmer air carries more water vapor up from the sea surface, and when that water vapor condenses, it releases a lot of latent heat. That extra latent heat gives the air a little buoyancy boost, increasing the turbulent movement that can mix dry air from above into the cloud layer. This dries out the cloud deck and makes cloud formation less likely."

    2. Daniela Becker
      Daniela Becker · vor 5 Jahren

      @Andreas P. Mit dieser längeren Erklärung kann ich jetzt mehr anfangen. Ich versuche hier auf piqd interessante Texte rund um den Klimawandel zu empfehlen. Das kann immer nur ein Teaser sein (und ist auch in seiner Zeichenzahl beschränkt). Aber mit dem Link auf die Studie als auch darauf, dass es um eine Simulation geht, kann sich ja jeder selbst einlesen und seine Meinung bilden, was Sie ja getan haben. Die Kipppunkte-Theorie ist das absolute Worst-Case-Szenario, von dem die Menschheit hoffentlich verschont bleibt. Die aktuell fortschreitende globale Erwärmung ist schon Drama genug, da muss ich noch zusätzlich dramatisieren. Und haben Recht, Richard Lindzen halte ich für problematisch. Wie alle anderen die den anthropogenen Anteil am Klimawandel kleinreden.

    3. Veit Nottebaum
      Veit Nottebaum · vor 5 Jahren

      @Andreas P. Was ein tipping point ist, habe ich schon verstanden, Herr P., aber 'runaway change' hin oder her!? Ich verstehe nicht, was daran weniger dramatisch sein soll? Sie scheinen mich dahingehend missverstanden zu haben: Meine Ungeduld bezog sich auf den Text (--> schön und gut mit den Wolken, aber warum sollten sie denn nun verschwinden?) und nicht auf meinen realen Schreibtischalltag mit Blick in den - gerade von Stratocumuli verhangen ;) - Himmel.

      Sie beziehen sich auf den Rückschluss, dass 25 km2 (nicht qm!) in den Subtropen repräsentativ für die gesamte Atmosphäre sind. Natürlich! Aber wie sicher auch Herr Lindzen mit seinen Studien z.B. zur Hadley-Zelle berücksichtigte, verteilt sich doch in den (Sub-)Tropen eingehende Strahlung in Form von (latenter) Wärme in den Rest der Atmosphäre. Insofern hat geringere Bewölkung doch durchaus eine globale Relevanz. Ich gebe Ihnen in Teilen ja Recht, dass man nicht überspitzen und überdramatisieren sollte und bis zur Schwelle von 1200ppm ist ja noch Zeit... ;)

      Mein Lob für den Piq bezog sich zudem auf die Tatsache, dass der Artikel herausstellt, wie mit dem Blick in die Vergangenheit Hypothesen für derzeitige und zukünftig zu erwartende Veränderungen entwickelt werden.

  2. Andreas P.
    Andreas P. · vor 5 Jahren

    Verstand an;
    Wärme + Wasser = Wasserdampf => Wolken;
    Verstand aus;
    https://m.youtube.com/...

    1. Daniela Becker
      Daniela Becker · vor 5 Jahren

      Bitte Kritik in vollständigen Sätzen äußern und mit Bezug auf den empfohlenenen Text.

    2. Andreas P.
      Andreas P. · vor 5 Jahren

      @Daniela Becker Liebe Frau Becker, das ist eine Antwort auf den empfohlenen Text - formuliert in Anlehnung an die Programmiersprache C. Das ist mehr als passend als Antwort auf einen Text, der die Ergebnisse einer Computersimulation mit Realität verwechselt.
      Dem Textes fehlt noch:
      void (Gesunder Menschenverstand) {text}. Vielleicht verstehen Sie jetzt den Humor.
      Gruss
      Andreas P.

    3. Daniela Becker
      Daniela Becker · vor 5 Jahren

      @Andreas P. Ich hab schon verstanden, was Sie witzig finden. Mir fehlt nur ein Argument. Der Text geht ja sehr intensiv darauf ein, dass Wolkenmodellierung ein klein wenig komplexer ist als ihre Gleichung Wärme + Wasser = Wasserdampf => Wolken

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