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Klima und Wandel

Wie 121 Liter Trinkwasser den Flüchtlingsstrom befördern könnten

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
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Nick ReimerSonntag, 01.07.2018

Stell Dir vor es ist 45 Grad heiß und Du hast nichts zu trinken. So wie derzeit im Iran: In der südwestlichen Provinz Chusestan am Persischen Golf sind die Menschen am Wochenende vor Durst auf die Straße gegangen, es gab bei den Protesten und Auseinandersetzungen mit der Polizei Verletzte.

Natürlich bringen die Proteste das Trinkwasser auch nicht wieder zurück. Was also tun? Verdursten? Weggehen? Vielleicht nach Deutschland, wo jedem Einwohner statistisch gesehen 121 Liter Trinkwasser am Tag zur Verfügung stehen?

Nichtdochnichdoch! Wenn Horst Seehofer (CSU) morgen (oder am Ende der Woche) noch Bundesinnenminister ist, wird der Durstige an der deutschen Grenze zurückgeschickt. Ankerzentren, Sekundärmigranten, "wirkungsgleich" - die deutsche Sprache bekommt - ganz angemessen dem Streit - eine ganze Reihe neuer Worte oder zumindest Wortbedeutungen.

Petra Haubner ist Asyl-Anwältin und hat die Ergebnisse des EU-Gipfels und den Unionsstreit vom Wochenende auf Kulturradio vom RBB analysiert: Flüchtlinge kann man nicht in Lager einsperren, sie ziehen einfach weiter. "Flüchtlinge sind keine Kriminellen", sagt die Expertin, deshalb gibt es keine Rechtsgrundlage, die Flüchtenden einzusperren. Mittel und langfristig sei die Lösung: Flüchtenden freizustellen, in welchen Ländern sie ihren Asylantrag stellen wollen und die Einreisewege in die EU freizugeben - um die Todesrate der Flüchtenden zu reduzieren. "Geflüchtete, die keine Lebensperspektive haben, ziehen weiter". Je abgeschotteter sich die EU gibt, desto mehr Leute werden sterben. Aber diese Abschottung wird die Zahl der Flüchtlinge, die zu uns kommen, nicht schmälern: "In spätestens zehn, 20 Jahren wird das System der Abschottung zusammenbrechen. Denn dann kommen die Klimaflüchtlinge."

Haubner: "Es ist naiv der Bevölkerung vermitteln zu wollen, dass man die Abschottung auf Dauer so aufrechterhalten kann!"

Eben weil der Klimawandel dafür sorgen wird, dass Gegenden ohne Trinkwasser, wie die Provinz Chusestan, häufiger werden.

Wie 121 Liter Trinkwasser den Flüchtlingsstrom befördern könnten

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Kommentare 2
  1. Fabian Goldmann
    Fabian Goldmann · vor fast 6 Jahre

    In Bezug auf Klimaflüchtlinge im Allgemeinen hast du bestimmt recht aber Ich weiß nicht, ob Chuzestan und der verlinkte Text unbedingt das beste Beispiel dafür ist. In der Region gibt es für iranische Verhältnisse eigentlich ziemlich viel Wasser. Die Herausforderung dort ist, das Wasser mit Rohren und Stollen von den großen Flüssen in die entlegeneren Gegenden zu bekommen. Das ist nicht erst seit dem Klimawandel so, darüber haben die Sassaniden vor 2000 Jahren auch schon geklagt. Auch im Text ist nicht vom Klimawandel, sondern von kaputten Rohren die Rede.

    1. Nick Reimer
      Nick Reimer · vor fast 6 Jahre

      Frau Haubner spricht bei den Klimaflüchtlingen von "spätestens zehn, 20 Jahren", Chuzestan zeigt, was verzweifelte Menschen unternehmen, wenn sie kein Trinkwasser haben. Für mich Anlass, der aktuellen Flüchtlings-Debatte einen Denkanstoß zu geben...

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