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Klima und Wandel

Warum mehr Kohle aus Kolumbien auch keine gute Lösung ist

Leonie Sontheimer
Freie Journalistin
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Leonie SontheimerMontag, 02.05.2022

Wir müssen nochmal über Kohle sprechen!

Die Zahl der weltweit geplanten Kohlekraftwerke nimmt zwar in der Tendenz weiter ab, der russische Angriffskrieg bringt aber Unsicherheiten mit sich, denen einige Länder mit "mehr Kohle" begegnen.*

In Deutschland bleibt es vorerst beim Kohleausstieg "idealerweise 2030". Dafür hat der Krieg Konsequenzen für den aktuellen deutschen Kohlemix. Genauer gesagt auf den Steinkohlemix, denn die Braunkohle kommt weiterhin aus den deutschen Revieren. Was die Steikohle betrifft, stammte bislang etwa jede zweite importierte Tonne aus Russland, und nur jede zwanzigste aus Kolumbien.

Um unabhängiger von Russland zu werden könnte man – naheliegend – mehr Steinkohle aus Kolumbien importieren. Katharina Wojczenko beschreibt in der taz, warum das keine gute Lösung ist: Die Steinkohle käme überwiegend aus dem größten Tagebau Lateinamerikas, El Cerrejón. Sie gehört seit 2021 zu 100 Prozent dem Glencore-Konzern und liegt in der Halbwüstenregion La Guajira auf dem Gebiet des indigenen Volks der Wayúu. Und Glencore ist dafür bekannt, Menschen-, Umwelt- und Gebietsrechte zu verletzen.

Aktuell fürchten die indigene Gemeinschaften um ihre Wasserquelle, den Bach namens Bruno.

Der Bach Bruno ist der größte Zufluss des einzigen Flusses der Region Río Ranchería. 2016 leitete El Cerrejón ihn auf 4 Kilometern Länge um. [...] El Cerrejón nennt den künstlichen Bachlauf ein „Vorbild ökologischer Umweltinnovation“. Die Indigenen fürchten dagegen um ihre Wasserquelle: Schon jetzt müssten sie immer tiefer bohren, einige Brunnen seien bereits kontaminiert. Das Wasser des Bachs ist ihnen heilig, es hat spirituelle und kulturelle Bedeutung. „Wenn Deutschland mehr Kohle kauft, wird das die Ausbeutung der Kohle am Bach Bruno beschleunigen“, sagt Anwältin Rosa María Mateus.

Wenn ein Mehrimport kolumbianischer Steinkohle nach Deutschland an Bedingungen geknüpft wäre, dass Glencore die Bedingungen für Arbeiter und indigene Gemeinschaften verbessert, könnte eine Win-Win-Situation entstehen (bei der das Klima natürlich nach wie vor verliert!). Aber das "wenn" ist sehr groß.


* Eine wirklich tolle Arbeit, die Kohlekraftwerke weltweit visualisiert, und darstellt, wo neue gebaut bzw. alte abgeschaltet werden, hat Zeit Online letztes Jahr veröffentlicht. Weil die Seite gerade für den Grimme Online Award nominiert ist, hier nochmal der Link.

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